Reserven reichen noch dieses Jahr
TV Bopfingen in der Corona-Krise – Jeder Euro benötigt – Onlinekurse gut angenommen
BOPFINGEN - Im Februar hat der TV Bopfingen die Jahresbeiträge seiner Mitglieder eingezogen. Das gefiel offenbar nicht jedem. Der Verein ist allerdings auf jeden Euro angewiesen, da während der Corona-Pandemie sämtliche Veranstaltungen ausgefallen sind, durch die Einnahmen hätten generiert werden können.
Finanzielle Sorgen würden den TV Bopfingen bisher noch nicht plagen, sagt Gabriele Schmid vom Vorstandsteam. Man habe in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet. Allerdings reichten die Reserven nur noch dieses Jahr, betont Schmid.
Daher benötigt der Verein nach Meinung des Vorstandsmitglieds auch jeden Euro – insbesondere die Beiträge der Mitglieder. Diese wurden wie in den Jahren zuvor im vergangenen Februar eingezogen. Das habe vor allem bei einigen Eltern etwas Aufruhr gegeben, die es „nicht so toll“gefunden hätten, das man die Beiträge trotz Corona einziehe, erinnert sich Schmid. Doch ohne Beiträge sei der Verein irgendwann hilflos. Schließlich gebe es laufende Kosten, doch das würden manche nicht sehen.
Der TV Bopfingen generiert seine Einnahmen nicht nur durch die Mitgliedsbeiträge, sondern auch durch verschiedene Veranstaltungen. So bewirtschaften die Mitglieder unter anderem einen Cafégarten auf der Ipfmesse. Da das größte Volksfest der Region wie nahezu jede weitere Großveranstaltung im vergangenen Jahr abgesagt wurde, fehlen diese Einnahmen. Gerade die Ipfmesse sei immer ein „Bombengeschäft“gewesen, bestätigt Schmid.
Geld in die Kasse kommt jährlich auch durch den Ipf-Ries-Halbmarathon, den der Verein gemeinsam mit dem TSV Nördlingen sowie den Städten Bopfingen und Nördlingen organisiert. 2020 musste der Wettkampf ausfallen, in diesem Jahr soll er digital stattfinden. So können die Läufer die 21,1 Kilometer lange Strecke zwischen Bopfingen und Nördlingen im Zeitraum vom 8. Mai bis 6. Juni bestreiten. Wo und wann sie dies tun, bleibt den Läufern überlassen. Ein Event mit Bewirtung findet nicht statt, und somit fehlen dem TV weitere Einnahmen. Man sei zwar nicht besonders glücklich, den Halbmarathon virtuell zu veranstalten, doch gar nichts machen, wolle man auch nicht, so Gabriele Schmid.
Den Wettkampf in kleinerem Rahmen als Veranstaltung zu organisieren, ist für Schmid keine Option. Wenn es dabei tatsächlich zu Corona-Infektionen kommen würde, sei das in der Verantwortung des Vereins, sagt sie.
Trotz der finanziellen Einbußen ist Schmid froh, dass während der Pandemie nur wenige Mitglieder aus dem Verein ausgetreten sind. „Das waren insgesamt vielleicht 20.“So setzt das Vorstandsmitglied weiter auf die Unterstützung der Mitglieder. „Dabei bleiben ist das Wichtigste. Der Verein kann nichts für die Pandemie.“
Begeistert ist Schmid von der Resonanz auf die Onlinekurse, die der Verein anbietet. Virtuell gibt es Sport nach Krebs, Fitness, Pilates und Seniorengymnastik. Man habe das ausprobieren wollen und es habe hervorragend geklappt. Überrascht habe sie, dass vor allem die älteren Mitglieder bei den Onlinekursen keine technischen Probleme gehabt hätten, erzählt Schmid.
Ab einer stabilen Inzidenz von unter 50 darf man laut der aktuellen Corona-Verordnungen unter freiem Himmel in kleinen Gruppen wieder Sport machen. Damit möchte der TV Bopfingen jedoch erst einmal nicht starten. Man wolle noch abwarten. Ohnehin solle das Wetter in der nächsten Zeit nicht so gut werden, so Schmid.
2020 standen Vorstandswahlen auf der Tagesordnung des Vereins. Auch diese Veranstaltung musste ausfallen. Sie hoffe, dass man die Versammlung im kommenden Juni nachholen könne, wünscht sich Gabriele Schmid. Gleiches gilt für die überfällige Einweihung der Mountainbike-Strecke. Diese habe man eigentlich auf das Frühjahr schieben wollen. Nun werde es aber wahrscheinlich der Sommer, glaubt Schmid.