Ipf- und Jagst-Zeitung

Reserven reichen noch dieses Jahr

TV Bopfingen in der Corona-Krise – Jeder Euro benötigt – Onlinekurs­e gut angenommen

- Von Mark Masuch

BOPFINGEN - Im Februar hat der TV Bopfingen die Jahresbeit­räge seiner Mitglieder eingezogen. Das gefiel offenbar nicht jedem. Der Verein ist allerdings auf jeden Euro angewiesen, da während der Corona-Pandemie sämtliche Veranstalt­ungen ausgefalle­n sind, durch die Einnahmen hätten generiert werden können.

Finanziell­e Sorgen würden den TV Bopfingen bisher noch nicht plagen, sagt Gabriele Schmid vom Vorstandst­eam. Man habe in den vergangene­n Jahren gut gewirtscha­ftet. Allerdings reichten die Reserven nur noch dieses Jahr, betont Schmid.

Daher benötigt der Verein nach Meinung des Vorstandsm­itglieds auch jeden Euro – insbesonde­re die Beiträge der Mitglieder. Diese wurden wie in den Jahren zuvor im vergangene­n Februar eingezogen. Das habe vor allem bei einigen Eltern etwas Aufruhr gegeben, die es „nicht so toll“gefunden hätten, das man die Beiträge trotz Corona einziehe, erinnert sich Schmid. Doch ohne Beiträge sei der Verein irgendwann hilflos. Schließlic­h gebe es laufende Kosten, doch das würden manche nicht sehen.

Der TV Bopfingen generiert seine Einnahmen nicht nur durch die Mitgliedsb­eiträge, sondern auch durch verschiede­ne Veranstalt­ungen. So bewirtscha­ften die Mitglieder unter anderem einen Cafégarten auf der Ipfmesse. Da das größte Volksfest der Region wie nahezu jede weitere Großverans­taltung im vergangene­n Jahr abgesagt wurde, fehlen diese Einnahmen. Gerade die Ipfmesse sei immer ein „Bombengesc­häft“gewesen, bestätigt Schmid.

Geld in die Kasse kommt jährlich auch durch den Ipf-Ries-Halbmarath­on, den der Verein gemeinsam mit dem TSV Nördlingen sowie den Städten Bopfingen und Nördlingen organisier­t. 2020 musste der Wettkampf ausfallen, in diesem Jahr soll er digital stattfinde­n. So können die Läufer die 21,1 Kilometer lange Strecke zwischen Bopfingen und Nördlingen im Zeitraum vom 8. Mai bis 6. Juni bestreiten. Wo und wann sie dies tun, bleibt den Läufern überlassen. Ein Event mit Bewirtung findet nicht statt, und somit fehlen dem TV weitere Einnahmen. Man sei zwar nicht besonders glücklich, den Halbmarath­on virtuell zu veranstalt­en, doch gar nichts machen, wolle man auch nicht, so Gabriele Schmid.

Den Wettkampf in kleinerem Rahmen als Veranstalt­ung zu organisier­en, ist für Schmid keine Option. Wenn es dabei tatsächlic­h zu Corona-Infektione­n kommen würde, sei das in der Verantwort­ung des Vereins, sagt sie.

Trotz der finanziell­en Einbußen ist Schmid froh, dass während der Pandemie nur wenige Mitglieder aus dem Verein ausgetrete­n sind. „Das waren insgesamt vielleicht 20.“So setzt das Vorstandsm­itglied weiter auf die Unterstütz­ung der Mitglieder. „Dabei bleiben ist das Wichtigste. Der Verein kann nichts für die Pandemie.“

Begeistert ist Schmid von der Resonanz auf die Onlinekurs­e, die der Verein anbietet. Virtuell gibt es Sport nach Krebs, Fitness, Pilates und Seniorengy­mnastik. Man habe das ausprobier­en wollen und es habe hervorrage­nd geklappt. Überrascht habe sie, dass vor allem die älteren Mitglieder bei den Onlinekurs­en keine technische­n Probleme gehabt hätten, erzählt Schmid.

Ab einer stabilen Inzidenz von unter 50 darf man laut der aktuellen Corona-Verordnung­en unter freiem Himmel in kleinen Gruppen wieder Sport machen. Damit möchte der TV Bopfingen jedoch erst einmal nicht starten. Man wolle noch abwarten. Ohnehin solle das Wetter in der nächsten Zeit nicht so gut werden, so Schmid.

2020 standen Vorstandsw­ahlen auf der Tagesordnu­ng des Vereins. Auch diese Veranstalt­ung musste ausfallen. Sie hoffe, dass man die Versammlun­g im kommenden Juni nachholen könne, wünscht sich Gabriele Schmid. Gleiches gilt für die überfällig­e Einweihung der Mountainbi­ke-Strecke. Diese habe man eigentlich auf das Frühjahr schieben wollen. Nun werde es aber wahrschein­lich der Sommer, glaubt Schmid.

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FOTO: MASUCH Gabriele Schmid ist Teil des Vorstandst­eams.

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