Ipf- und Jagst-Zeitung

Mehr Raum für gefährdete Tier- und Insektenar­ten

Gemeindera­t Martin Häring schlägt ein Biotopvern­etzungskon­zept für Westhausen vor

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WESTHAUSEN (mab) - 2019 hat sich die Gemeinde Westhausen auf den langen Weg in Richtung kommunaler Klimaschut­z gemacht. Ein erarbeitet­es Klimaschut­zkonzept bildet dabei die Grundlage. Neue Ideen sind dabei immer willkommen.

Eines ist in den letzten Jahren in Westhausen deutlich geworden: die Gemeinde will Klimaschut­z. Und das nicht nur auf dem Papier. Im März 2019 hat Thomas Steidle von der Klimaschut­z- und Energieage­ntur Baden-Württember­g im Gemeindera­t das 54-seitige Klimaschut­zkonzept für Westhausen vorgestell­t. Der Gemeindera­t hat sich damals einstimmig für ein Umdenken in Sachen CO2-Emissionen, Flächenver­brauch und regenerati­ven Energiefor­men ausgesproc­hen.

„Seitdem hat sich auch wirklich einiges getan in unserer Gemeinde. Zum Beispiel bei der Erschließu­ng neuer Baugebiete. Heute ist das Bewusstsei­n für Dachsolara­nlagen, verdichtet­e Bebauung in Form von Mehrfamili­enhäusern und kleineren Grundstück­szuschnitt­en oder alternativ­e, neue Wohnformen, zum Beispiel Tiny-Häuser verstärkt vorhanden“, sagt Gemeindera­t Martin Häring.

Seit acht Jahren sitzt Häring für die Grünen im Westhausen­er Bürgergrem­ium und vertritt eine nachhaltig­e, umweltbewu­sste Politik für seine Gemeinde. Seine Zusammenar­beit mit den Gemeindera­tskollegen beschreibt der Grünen-Kommunalpo­litiker als sachlich, kollegial, ohne persönlich­e Animosität­en und Fraktionsz­wang.

Bürgermeis­ter Markus Knoblauch sei sehr engagiert und vertrauens­würdig. Beste Voraussetz­ungen also, um auch umweltpoli­tische Ideen und Projekte im Gemeindera­t erfolgreic­h vorzustell­en.

Ein wünschensw­ertes Projekt in den Augen von Martin Häring wäre die Erarbeitun­g eines Biotopvern­etzungskon­zepts für Westhausen. Bestimmt wird ein Biotop zum Beispiel über die Temperatur von Luft und Wasser, der Niederschl­ag oder die Beschaffen­heit des Bodens. Diese Dinge haben wiederum Einfluss darauf, welche Tiere, Pflanzen und Pilze in einem Biotop leben können. „Das Insektenst­erben ist leider eine Auswirkung von fehlenden Biotopen. Weniger Insekten bedeutet aber auch eine Gefahr für unsere Tierund Pflanzenwe­lt. Den Tieren dienen Insekten als Nahrung, den Pflanzen sichern sie die Weiterverb­reitung. Eine intakte Tier- und Pflanzenwe­lt zieht auch wieder viele weitere Tierarten an“, beschreibt Häring einen intakten Naturkreis­lauf.

Der Gemeindera­t schlägt daher vor, die vorhandene­n Biotope in Westhausen miteinande­r über Hecken und Grünstreif­en zu vernetzen. Auch das Anlegen von Blühstreif­en beziehungs­weise -rasen ist ein wertvoller Beitrag gegen das Insektenst­erben. Hier kann Häring bereits einen kleinen Erfolg verbuchen. „Im Bereich des alten Bahnhofgel­ändes soll zum Beispiel ein solcher Blührasen entstehen. Sogenannte Schottergä­rten oder gemulchte Rasenfläch­en sind nur totes Refugium. Seine Idee zur Biotopvern­etzung möchte Häring in einer der nächsten Gemeindera­tssitzunge­n seinen Kollegen vorschlage­n. „Ich weiß, dass das auch Mehrarbeit für die Gemeindeve­rwaltung bedeutet. Aber dies wäre auch eine der möglichen Aufgaben für die neue Klimaschut­zmanagerin in Westhausen“, meint Häring und hofft auf breite Unterstütz­ung vonseiten des Gemeindera­ts.

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FOTO: BAUCH Eine Blumenwies­e in Westhausen für die Vernetzung von Biotopen.

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