Enttäuschung über Änderungspläne
Kombibad – Stadtsportverbände und Wassersportvereine gegen Reduzierung der Bahnen
AALEN (an/SvE) - Mit Erstaunen, aber vor allem mit einem großen Maß an Enttäuschung haben die Stadtverbände Sport in Aalen und Wasseralfingen sowie die Wassersport-treibenden Vereine in Aalen die geplanten Änderungen beim neuen Kombibad im Hirschbach zur Kenntnis genommen.
Vor allem durch die angedachte Verkleinerung des Sportschwimmbeckens im Innenbereich von zehn auf acht Bahnen sowie die Zusammenlegung des Kurs- und Lehrschwimmbeckens ist die Sorge bei den Stadtsportverbänden groß, dass das Kombibad zukünftig über nicht ausreichend Wasserfläche im Innenbereich verfügt, um die Bedürfnisse des Wassersports mit denen der Öffentlichkeit in Einklang zu bringen. Darüber hinaus wird nach Überzeugung der betroffenen Vereine durch die Streichung des Lehrschwimmbeckens die große Chance vertan, möglichst viele Kinder zukünftig das Schwimmen in einem dafür geeigneten Becken beizubringen.
Die Vorsitzenden der Stadtverbände Aalen/Wasseralfingen, Ulrich Rossaro und Armin Peter, appellieren im Namen der Wassersport-treibenden Vereine eindringlich dafür, dass die ursprünglich zusammen mit dem Planungsbüro IKPS aufgestellten und vom Gemeinderat bereits für gut befundenen Pläne mit 10 Bahnen und einem separaten Lehrschwimmbecken im Innenbereich realisiert werden, um das Bad so möglichst optimal für die nächsten 30-40 Jahre aufzustellen.
Durch kurzsichtige Einsparungen die Grundlage für eine langfristige positive Perspektive und Akzeptanz des Bades in der breiten Öffentlichkeit zu beschädigen betrachten Rossaro und Peter zusammen mit den praxiserfahrenen Wassersport-Verantwortlichen als den falschen Ansatz.
Man ist übereinstimmend vielmehr der Überzeugung, dass es für das neue Bad einer klaren und eindeutigen Positionierung bedarf. Dabei sollte der Fokus keineswegs auf den Bereich Wellness gelegt werden, denn hierfür gibt es bereits mit den Limes-Thermen ein Bad innerhalb der Stadtgrenzen, das diesem Anspruch gerecht wird und hinsichtlich Erneuerung/Ausbau der Saunalandschaft
über weit größere Potenziale verfügt. Auf diesem Feld eine interne Wettbewerbssituation zu generieren kann und darf außerdem nicht im Interesse der Stadt Aalen beziehungsweise der Stadtwerke Aalen als Investor und zukünftiger Betreiber sein, das sind sich Rossaro und Peter sicher. Stattdessen gehe es darum, möglichst viele Familien ins Bad zu locken und dort für eine maximale Verweildauer zu sorgen. Dass dies vor allem durch die adäquate Berücksichtigung des Schwimmsports gelingen kann belege eine im Jahr 2015 im Rahmen des Sportentwicklungsplans von der Stadt Aalen beauftragte Studie. Darin gaben immerhin 31 Prozent der Befragten an, regelmäßig zu schwimmen. Unter den Aspekten Gesundheit und bewegungsaktive Erholung hat das Schwimmen gar mit den höchsten Stellenwert.
Auch deshalb empfehlen die Stadtsportverbände, energetische Einsparpotenziale mehr in den Planungsfokus zu rücken, um die Lebenszyklus-Kosten des neuen Kombibads insgesamt zu minimieren. Hier sehen die Akteure noch signifikante Einsparpotenziale, die sich bislang, so die Überzeugung von Rossaro, noch nicht angemessen in den Planungen widerspiegeln. In dem Zusammenhang gelte es vor allem das äußerst energieintensive Sprudelbecken sowie die vorgesehene Saunalandschaft nochmals neu zu überdenken. Über allem steht für die Sportstadtverbände Aalen und Wasseralfingen die Maxime, nicht kurzfristig Corona-bedingte Sparentscheidungen zu fällen, die auf lange Sicht einen gegenteiligen Effekt haben und der Lebensqualität und Attraktivität der Stadt nicht verbessern.
„Grundsätzlich ist es schon fragwürdig einen Gemeinderatsbeschluss vom Herbst 2019 zu kippen. Dieser war damals intensiv und mit Verstand diskutiert worden und fand dann eine breite mehrheitliche Zustimmung“, sagt Ulrich Rossaro und fügt an: „Corona hat die Bürgerinnen und Bürger schon genug bestraft. Nun soll diese kurzfristige Krise sogar noch bei der geplanten Eröffnung im Jahre 2024 nachwirken, mit einem teuren, aber dann doch nicht zufriedenstellenden Bad.“