Verlieren verboten
Nach der 0:1-Pleite zum 100. Geburtstag gegen den SSV Ulm 1846 Fußball wartet der Tabellennachbar FC Gießen auf den Fußball-Regionalligisten VfR Aalen
AALEN/GIESSEN - Es sind noch ein paar Spiele. Daher will Aalens Cheftrainer Roland Seitz nach der Niederlage gegen den SSV Ulm 1846 Fußball den ohnehin großen Druck bei nur noch drei Punkten auf Sonnenhof Großaspach (17.) nicht weiter erhöhen. „Wir sollten gegen Gießen nicht verlieren“, sagt er und will damit aber dennoch gleich einem neuerlichen Rückschlag gegen einen direkten Kontrahenten vorbeugen. Besser wäre es, so ein Spiel „zu ziehen“.
Direkter geht es kaum. 31 Punkte haben der FC Gießen (14.) und der VfR Aalen (15.) in der Regionalliga Südwest jeweils nach 26 absolvierten Spieltagen bislang gesammelt. Die beiden Kontrahenten vom kommenden Samstag (14 Uhr) trennen gerade einmal ein Platz und das Selbstvertrauen. Letzteres dürfte bei der Mannschaft von Trainer Daniyel Cimen deutlich besser sein. Immerhin hat die Mannschaft aus Gießen zuletzt einen 3:0-Sieg über Walldorf (19., 25 Punkte) eingefahren. Überhaupt hat die Mannschaft um den ehemaligen Aalener Kamil Tyminski (21 Jahre), der ihm Übrigen auch dort keine Rolle (mehr) spielt (kam auf bislang acht Einsätze in dieser Saison und war zuletzt nicht einmal mehr im Spieltagskader zu finden), eine gute Entwicklung genommen.
Das hat sich nun auch in Form einer Unterschrift niedergeschlagen. Schließlich hat der FCG Ende Februar den Kontrakt mit seinem Cheftrainer vorzeitig bis 2023 verlängert. Maßgeblich für die Entscheidung sei für den in Hanau geborenen Cimen (36) „das große sportliche Potenzial und die positiven strukturellen Änderungen und Weichenstellungen durch den Notvorstand“gewesen. So zumindest ist es auf der Homepage des Tabellen-14. (28:32 Tore) zu lesen. In der Hinrunde noch musste Gießen auf der Ostalb eine knappe 0:1-Niederlage hinnehmen. Torschütze beim Sieg des damaligen Tabellen-12. (VfR) gegen den Tabellen-18. war Daniel Stanese. Seither ist viel passiert. Mittlerweile steht der VfR hinter Gießen und sollte es tunlichst vermeiden den nächsten Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt 16 Spieltage vor Schluss ziehen zu lassen. „Wir hätten gegen Ulm gerne mindestens einen Punkt geholt, um die kleine Miniserie zumindest in Sachen Punkt auszubauen“, sagte Seitz kurz nach der DerbyNiederlage vom vergangenen Samstag. Nun fahre man eben wieder anders nach Gießen. Die entscheidende Frage aber bleibt: Mit welcher
Laune und welcher Ausbeute die Aalener die über 300 Kilometer von
Gießen nach Aalen nach dem Spiel zurücklegen werden.