Österreich erhöht den Druck im EU-Impfstoffstreit
BRÜSSEL (dpa) - Der Streit der EU-Staaten um die knappen Corona-Impfstoffe hat sich noch einmal verschärft. Österreich habe gedroht, eine Bestellung von 100 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer zu blockieren, wenn es nicht zusätzliche Mengen bekomme, meldete das Portal „Politico“am Dienstag. Österreich und fünf weitere Länder beklagen, dass die Impfstoffe unter den 27 EU-Staaten ungerecht verteilt seien. Grundsätzlich läuft die Aufteilung nach Bevölkerungsstärke. Will jedoch ein Land seinen Anteil nicht oder nicht ganz, können andere EU-Staaten die Mengen aufkaufen. Einige Regierungen setzten besonders auf Astra-Zeneca und sind nun wegen Lieferproblemen im Hintertreffen.
Betroffenenbeirat der Bischofskonferenz kritisiert Kölner Kardinal Woelki
KÖLN (dpa) - Der Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz hat kritisiert, dass der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki die systembedingten Ursachen des sexuellen Missbrauchs weiter ignoriere. Der Beirat reagierte am Dienstag auf die Vorstellung des Gutachtens, in dem der Strafrechtler Björn Gercke den Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester untersucht hatte. Das Gutachten konzentriere sich allein auf strafrechtliche Aspekte, kritisierte der Betroffenenbeirat. „Die systemischen Ursachen wie Sexualmoral, Zölibat, Klerikalismus, Männerbündigkeit oder fehlende Partizipation von Frauen sind aber weitestgehend ausgeblendet.“Es fehle damit die moralisch-ethische Ebene.
Ermittlungen gegen Spezialkräfte des LKA Sachsen
DRESDEN (dpa) - In Sachsen laufen Ermittlungen gegen 17 Beamte eines mobilen Einsatzkommandos des Landeskriminalamtes (LKA). Die Vorwürfe betreffen Diebstahl und Beihilfe zum Diebstahl, Verstöße gegen das Waffengesetz und Bestechlichkeit. Am gleichen Tag seien im Großraum Dresden die Privatwohnungen von vier Hauptbeschuldigten und die Diensträume aller Beschuldigten durchsucht worden. Den Männern im Alter von 32 bis 49 Jahren wird vorgeworfen, im November 2018 aus Dienstbeständen mindestens 7000 Schuss Munition entwendet und diese als Bezahlung bei einem privaten Schießtraining bei der Firma Baltic Shooters bei Güstrow genutzt zu haben.
Wegen Bedrohung zieht geflüchteter Syrer Bundestagskandidatur zurück
OBERHAUSEN (epd) - Der aus Syrien stammende Grünen-Bundestagskandidat Tareq Alaows zieht seine Kandidatur wegen Bedrohungen zurück. Zudem erklärte er, dass die massiven Rassismuserfahrungen, die er während seiner Kandidatur erfahren musste, „erschreckend“gewesen seien. „Meine Kandidatur hat gezeigt, dass wir in allen Parteien, der Politik und der Gesellschaft starke Strukturen brauchen, die strukturellem Rassismus entgegentreten und Betroffenen helfen.“Der 31 Jahre alte Alaows war im Januar als Direktkandidat für die Grünen in Oberhausen und Dinslaken nominiert worden.