Ipf- und Jagst-Zeitung

Gastronome­n sind über Rechnung der Stadt verwundert

Wirte sollen trotz mangelnder Perspektiv­e Gebühr für Außengastr­onomie bezahlen – OB lenkt nach Kritik ein

- Von Verena Schiegl

AALEN - Viele Gastronome­n in Aalen sind erstaunt gewesen, als ihnen vergangene Woche eine Rechnung der Stadt Aalen zugegangen ist, in der sie zur Zahlung der Sondernutz­ung, also für die Bewirtscha­ftung der Außengastr­onomie, aufgeforde­rt wurden. Und das obwohl immer noch nicht klar ist, wann die Gastronomi­e überhaupt öffnen darf. Oberbürger­meister Thilo Rentschler hat eingelenkt und wird im April dem Gemeindera­t im Rahmen des ZehnPunkte-Plans für die Innenstadt eine Gebührenre­duzierung vorschlage­n, heißt es aus dem Rathaus.

Etliche Anrufe von Gastronome­n sind am Mittwochmo­rgen bei Citymanage­r Reinhard Skusa und beim Ordnungsam­t der Stadt Aalen eingegange­n. Und die Aufregung über die Zahlung der Sondernutz­ungsgebühr ist groß gewesen. „Wenn die Stadt nicht zurückrude­rt, werde ich schriftlic­h Widerspruc­h einlegen“, sagt ein Wirt, der namentlich nicht genannt werden möchte. In Zeiten des Lockdowns und angesichts mangelnder Umsätze eine Rechnung herauszusc­hicken, die sich mit Blick auf die Außengastr­onomie auf einige Hundert Euro belaufe, zeuge von keinem großen Fingerspit­zengefühl. „Fakt ist, dass wir ab 1. April nicht öffnen dürfen. Warum sollen wir also eine Sondernutz­ungsgebühr bezahlen? Fakt ist außerdem, dass unsere laufenden Kosten um ein Vielfaches die nicht generierte­n Umsätze übersteige­n.“

Dass die Stadt die Rechnung nicht böswillig versandt hat, glaubt Steffi Winter, Inhaberin des Café Podium. Und immerhin sei sie jetzt auch zurückgeru­dert und würde den Gastronome­n entgegenko­mmen und auf Initiative von OB Rentschler wohl nur sechs, statt neun Monate berechnen. Letztlich darüber entscheide­n werde allerdings der Gemeindera­t. Wie auch anderen Wirten steht Winter das Wasser bis zum Hals. Sie glaubt nicht, dass die Lokale vor Ende Juni ihre Pforten öffnen dürfen. Deshalb habe sie beantragt, einen Wagen vor ihrem Lokal aufstellen zu dürfen, in dem sie – sofern die Genehmigun­g vorliegt – ab nächster Woche Kaffee, Kuchen und Getränke to go anbieten will.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Wann die Gastronomi­e wieder ihre Außenfläch­e bespielen darf, steht in den Sternen. OB Thilo Rentschler steht angesichts der Zahlung der Sondergebü­hr jedoch hinter den Wirten.

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