Der Bucher Stausee wird wieder angestaut
Die Sanierungsarbeiten sind abgeschlossen – Jetzt wird wieder Wasser in den See eingelassen
RAINAU-BUCH - Die Modernisierungsund Sanierungsarbeiten am Wasser- und Stauwerk des Bucher Stausees sind abgeschlossen. Jetzt kann der Wasserverband Obere Jagst mit dem Aufstauen des beliebten Freizeitsees beginnen. Fehlt es in den kommenden Tagen und Wochen an Niederschlägen, kann dieser Vorgang bis zu 78 Tage dauern. Darüber wurde am Mittwoch bei einem Pressegespräch informiert.
Josef Gentner vom Wasserverband Obere Jagst ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. „Pünktlich zum 31. März, wie angekündigt, können wir wieder mit dem Aufstauen des Bucher Stausees beginnen“, freut sich der Leiter des Wasserverbands Obere Jagst. Ein weiterer Grund für Gentners Freude ist die Fertigstellung des Wasser- und Stauwerks Buch.
Nach umfangreichen Modernisierungsund Sanierungsarbeiten konnte das Werk nun wieder in Betrieb genommen werden. „Der Bucher Stausee gehört zu den großen Staubecken der Region. Er hat ein Wasserstauvermögen von über eine Million Kubikmetern“, erklärt Gentner. In regelmäßigen Abständen müssten die technischen Anlage dieses Sees überprüft und gewartet werden. So war es auch im Fall des Wasserund Stauwerks Buch. „Bezüglich der Sicherheit gibt es hohe Anforderungen an eine solche Anlage. So musste zum Beispiel zur Bauwerkssicherheit bei Extremhochwasser jetzt ein zweiter Grundablass, eine Art zweiter großer Wasserablauf, eingebaut werden“, berichtet Gentner. In diesem Zuge seien dann auch gleich alle Stahlteile des Bauwerkes, insgesamt 28 Tonnen Stahl, überprüft, behandelt und bei Bedarf ausgetauscht worden.
Für diese Arbeiten musste der See im Herbst 2020 komplett entleert werden. In diesem Zuge wurden 25 Tonnen Fisch entnommen und auf andere Gewässer verteilt. Um den Aus- und Wiedereinbau der Stahlteile vornehmen zu können, musste danach am trockenliegenden Seegrund eine Baustraße hergestellt werden. Dazu war es nötig, 3600 Kubikmeter Sediment zu entnehmen und auf landwirtschaftlichen Flächen rund um den Bucher Stausee zu verteilen.
Die Baukosten für die Maßnahme beliefen sich auf über eine Million Euro, für die das Land 70 Prozent an Zuschüssen gewährte.
Obwohl die Witterung in den Wintermonaten mit und kleineren Hochwässern die Arbeiten ein wenig verzögerte, kann nun, Ende März, planmäßig wieder eingestaut werden. Die Verantwortlichen des Wasserverbands Obere Jagst gehen davon aus, dass der Winterstau, der eine geringere Wassertiefe aufweist, bis Mitte April erreicht sein wird.
Bereits in den nächsten Tagen soll der verlagerte Fischbesatz aus den umliegenden Gewässern wieder in den Bucher Stausee zurückgesetzt werden. „Für den Sommerstau, mit höherem Pegelstand, hoffen wir noch auf ergiebige Niederschläge. Im längsten Falle würde es an die 78 Tage dauern, bis der Bucher Stausee wieder ordentlich gefüllt ist. Aber wir sind zuversichtlich, was den Regen betrifft“, so Gentner optimistisch.
Ellwangens Oberbürgermeister Michael Dambacher, der gleichzeitig Geschäftsführer beim Wasserverband Obere Jagst ist, und Rainaus Bürgermeister Christoph Konle bedankten sich bei Gentner und den beteiligten Baufirmen für die zügige Abwicklung der Bauarbeiten. Ein weiterer Dank ging an das Land für die finanziellen Zuschüsse.