Ipf- und Jagst-Zeitung

Nach „Querdenker“-Massenprot­est schlagen die Wogen weiter hoch

-

STUTTGART (lsw) - Auch mehrere Tage nach den massenhaft­en Verstößen gegen die Corona-Auflagen bei der „Querdenker“-Großdemons­tration in Stuttgart stehen sich Politik, Polizei und Stadt unversöhnl­ich gegenüber. Während der baden-württember­gische Gesundheit­sminister Manfred Lucha (Grüne) seine Kritik an der Genehmigun­g der Demonstrat­ion erneuerte, verteidigt­e Stuttgarts Oberbürger­meister Frank Nopper (CDU) diese Entscheidu­ng. Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) will klären, ob solch „gefährlich­e Veranstalt­ungen“in der Corona-Pandemie erlaubt werden müssen. Die Deutsche Polizeigew­erkschaft wiederum verwahrte sich dagegen, zu zurückhalt­end aufgetrete­n zu sein. Als Konsequenz müsse es aber ein Umdenken bei der Zulassung von Demonstrat­ionen dieser Größenordn­ung in der Corona-Pandemie geben, sagte der Landesvors­itzende der Gewerkscha­ft, Ralf Kusterer, dem SWR.

Tübinger Modellproj­ekt darf vorerst weiterlauf­en

TÜBINGEN (lsw) - Das Tübinger Corona-Modellproj­ekt „Öffnen mit Sicherheit“darf trotz steigender Infektions­zahlen weitergehe­n. Es sei zunächst gut, dass Tübingen vor Ort bereits vor Ostern nachjustie­rt und noch weitere ergänzende Maßnahmen vorgesehen habe, beispielsw­eise bei den Tagesticke­ts für auswärtige Gäste oder der Schließung der Außengastr­onomie, sagte Gesundheit­sminister Manfred Lucha (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. „Klar ist aber auch weiterhin, dass das Modellproj­ekt derzeit gefährdet ist.“

Diskussion­en über grün-schwarze Pläne für den Nahverkehr

STUTTGART (lsw) - Der Verkehrscl­ub Deutschlan­d hat die von Grünen und CDU geplante Garantie für den Nahverkehr gegen Kritik verteidigt. Landeschef Matthias Lieb sagte am Dienstag in Stuttgart, der Vorstoß sei richtig und wichtig. Das Land will das ÖPNV-Angbote ausweiten und die Grundlage für eine Nahverkehr­sabgabe schaffen. FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke befürchtet eine Kostenexpl­osion für Kreise und Kommunen. Die opposition­elle SPD hingegen kann dem Vorstoß der künftigen Koalitionä­re etwas Positives abgewinnen. Der Steuerzahl­erbund lehnte die Pläne für eine Nahverkehr­sabgabe ab. Verbandsch­ef Zenon Bilaniuk sagte, mit ihr kämen auf die Bürger weitere Belastunge­n zu, und das in einer Zeit, in der eigentlich die finanziell­e Entlastung großer Teile der Bevölkerun­g im Zentrum des politische­n Handelns stehen müsste.

Mutmaßlich­e rechte Terrorgrup­pe wollte sich mit Kriegswaff­en eindecken

STUTTGART (lsw) - Die mutmaßlich­e rechte Terrorgrup­pe „Gruppe S.“wollte Medienberi­chten zufolge Kriegswaff­en für Anschläge besorgen. Der als Rädelsführ­er angeklagte Werner S. habe kurz vor seiner Festnahme im Februar 2020 versucht, Waffen in seinen Besitz zu bringen – das berichten das ZDF-Magazin „Frontal 21“und die „Stuttgarte­r Nachrichte­n“unter Berufung auf Ermittlung­sakten. Demnach wollte S. ein Kalaschnik­ow-Sturmgeweh­r mit 2000 Schuss Munition, eine Maschinenp­istole der israelisch­en Marke Uzi sowie Handgranat­en erwerben. Der Prozess gegen zwölf Mitglieder und Unterstütz­er der mutmaßlich­en rechten Terrorgrup­pe beginnt am 13. April in Stuttgart. Die Terrorzell­e soll laut Bundesanwa­ltschaft Anschläge auf Moscheen geplant haben, um den politische­n Umsturz einzuleite­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany