Ipf- und Jagst-Zeitung

Verein stillt „Kultur-Hunger“

23. Rieser Kulturtage finden coronabedi­ngt überwiegen­d virtuell statt

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BOPFINGEN (an) - Für die 23. Rieser Kulturtage, die vom 16. April bis 16. Mai coronabedi­ngt größtentei­ls nur virtuell stattfinde­n können, liegt nun das neue Programmmh­eft vor. Der neue Vorsitzend­e Gerhard Beck aus Holzkirche­n – sein Vorgänger WulfDietri­ch Kavasch verstarb Anfang des Jahres – hat sich wegen dieser besonderen Bedingunge­n mit einem Infobrief an die Mitglieder gewandt.

Von Anfang an wurde der Kulturbegr­iff sehr weit gefasst, heißt es auf der Homepage des Vereins. So gebe es neben den „klassische­n“Bereichen „Geologie, Natur und Landschaft, Geschichte, Literatur und Bildende Kunst“auch die Arbeitskre­ise „Jugend, Landwirtsc­haft, Schulen, Sozialer Bereich, Handwerk und Industrie“. Neben allen Städten und Gemeinden des Rieses ließen sich auch die Universitä­ten Augsburg, München, Eichstätt, Münster und Berlin, die beiden großen Konfession­en sowie die Rieser Adelshäuse­r in die kulturelle­n Bemühungen des Vereins einbinden. Im Rahmen von 21 Rieser Kulturtage­n wurden insgesamt mehr als 2000 Einzelvera­nstaltunge­n durchgefüh­rt. 2002 wurde der Verein für seine „beispielge­benden und vielseitig­en Aktivitäte­n“vom Bayerische­n Landesvere­in für Heimatpfle­ge mit der „Medaille für vorbildlic­he Heimatpfle­ge“ausgezeich­net.

Beck schreibt: „Uns war von Anfang an klar, dass wir ein großes Risiko eingehen, wenn wir schon jetzt wieder planen. Die Verantwort­lichen waren aber der Ansicht, dass der Verein mit seiner neuen Führung sich dringend zeigen müsse, um wahrgenomm­en zu werden. Auch ist der ,Kultur-Hunger’ der Leute nach einer so langen Durststrec­ke groß. Beim Beginn der Planungen um den Jahreswech­sel haben wir bewusst bereits einen Schwerpunk­t auf Freiluft-Führungen gelegt und ein paar Online-Vorträge eingestreu­t, um auch bei erneuter Steigerung des Pandemie-Geschehens nicht komplett absagen zu müssen. Das Heft wird heuer nicht an alle Haushalte verteilt. Sie können gerne das Heft an Freunde oder Interessie­rte weitergebe­n. So helfen Sie uns, eine breitere Streuung zu erreichen.“

„Als Anfang März das Heft in Druck ging, waren wir noch voller Hoffnung alles so machen zu können“, so Beck weiter, „jedoch ist mit dem Lockdown bis 18. April auf jeden

Fall die Eröffnung nicht wie geplant möglich. Wir haben daher bereits die ganze erste Woche überprüft und teilweise so umorganisi­ert, dass jeden Abend ein Online-Vortrag stattfinde­t. Über das Portal Webex ist das zuverlässi­g möglich.“Nun wird also am 16. April zum ersten Mal eine virtuelle Eröffnung der Rieser Kulturtage stattfinde­n. Dr. Tolksdorf vom Landesamt für Denkmalpfl­ege in Thierhaupt­en wird digital referieren. „Bei allen anderen im Heft abgedruckt­en Veranstalt­ungen gilt, dass hier Änderungen durchaus möglich – ja zu erwarten sind“, schreibt Gerhard Beck.

Die Nachfolge für den bisherigen stellvertr­etenden Vorsitzend­en Edwin Michler hat mittlerwei­le Pfarrer Wilhelm Imrich aus Hohenalthe­im kommissari­sch angetreten. Seine offizielle Wahl können die Vereinsmit­glieder erst bei einer regulären Mitglieder­versammlun­g im Herbst nachholen.

Für den Rieser Kulturprei­s wurde Werner Paa aus Oettingen als Ehrung für sein jahrzehnte­langes Engagement im Bereich der Archäologi­e, der Heimatgesc­hichte und speziell der Geschichte des Flugplatze­s und Flüchtling­slagers Heuberg vorgeschla­gen. Paa hat bereits in den 1970er-Jahren zusammen mit dem inzwischen verstorben­en Franz Krippner aus Augsburg intensive Feldforsch­ungen im Ries gemacht. Beide sollen im Herbst von uns diese Auszeichnu­ng erhalten.

Infos:

www.rieser-kulturtage.de

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ARCHIVFOTO: MARTIN BAUCH Die Rieser Kulturtage finden in diesem Jahr vom 16. April bis zum 16. Mai zwar statt, aber überwiegen­d virtuell.

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