Weniger Spielplatzfläche für Kinder in armen Stadtteilen
Auch bei der Lärmbelastung sieht es nicht gut aus für den Nachwuchs
BERLIN (dpa) - Kinder in den ärmsten Stadtteilen von deutschen Großstädten haben einem Bericht zufolge pro Person weniger Spielplatzfläche zur Verfügung als ihre Altersgenossen in den privilegiertesten Quartieren.
Vor allem in Westdeutschland sind sie gleichzeitig wesentlich häufiger Lärmbelastung ausgesetzt als Kinder in wohlhabenderen Gebieten, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Dienstag berichteten. Sie beriefen sich dabei auf eine empirische Untersuchung des Deutschen Kinderhilfswerks, der BöllStiftung und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB).
Anhand von Daten aus Berlin, Dortmund, Erfurt, Hamburg, Leipzig,
Nürnberg und Saarbrücken wertete ein Forscherteam demnach aus, ob Kinder in ärmeren und reicheren Stadtteilen mit vergleichbar guter Infrastruktur aufwachsen. Dafür untersuchten sie den Zugang zu Kulturangeboten wie etwa Bibliotheken, Spielplatz- und Naturflächen, Verkehrssicherheit und Lärmbelastung, wie es weiter hieß.
Außer in Hamburg hatten den Angaben nach in allen untersuchten Städten Mädchen und Jungen in den Stadtteilen mit der niedrigsten Hartz-IV-Quote deutlich mehr Spielplatzfläche pro Kopf zur Verfügung als Kinder in den ärmsten Gebieten. In Berlin waren es gut fünf Quadratmeter pro Kind in den ärmsten Gebieten und mehr als 18 in den reichsten.