Kindergärten schließen erst am Mittwoch
ELLWANGEN (möc) - Die Ellwanger Kindergärten haben noch zwei Tage Galgenfrist: Am Montag und auch am Dienstag kommender Woche sollen sie – anders als die Schulen – aller Voraussicht nach noch geöffnet sein. Erst am Mittwoch ist dann zu. Das berichten die Stadt und die katholische Kirche als Kindergartenträger. Bestätigt werden sie von Landrat Joachim Bläse.
Grundsätzlich lässt das jüngste Schreiben des Kultusministeriums vom Freitag keinen Spielraum zu. Stattdessen enthält es eine Rechenaufgabe: Infizieren sich an drei Tagen hintereinander mehr als 200 von je 100 000 Einwohnern des Ostalbkreises mit dem Coronavirus, dann müssen alle Kindertageseinrichtungen ihren Betrieb mit Ausnahme einer Notbetreuung einstellen.
Also haben die Verantwortlichen in der Stadt um Bürgermeister Volker Grab und Bernd Beckler vom Amt für Bildung und Soziales am Freitag gerechnet: „Donnerstag, Freitag, ohne Zweifel auch Samstag – das sind mindestens die drei Tage, an denen der Inzidenzwert im Kreis die 200er-Marke überschreitet. Danach werde das Gesundheitsamt offiziell die Überschreitung feststellen müssen. Allerdings: Erst „ab dem übernächsten auf die Bekanntmachung durch das Gesundheitsamt folgenden Tag gelten dann die Betriebsbeschränkungen“, so das Ministerium.
Und das gibt dann doch ein wenig Spielraum. Voraussichtlich werde das Gesundheitsamt erst am Montag die offizielle Feststellung machen. Danach haben die Kitas noch zwei Tage Zeit bis zur Schließung. Auf diese Weise, so eine Mitteilung des Landratsamts, werde Rücksicht auf die Planungssicherheit für Kita-Träger und Eltern genommen. Das Landratsamt versichert, Landrat Bläse wolle „den Kita-Betrieb nicht bereits ab kommenden Montag (19. April) einstellen“. Sollte der Ostalbkreis tatsächlich auch am Freitag und Samstag dieser Woche die 200er-Inzidenz überschreiten, müssten Kitas frühestens am Mittwoch nächster Woche bis auf eine Notbetreuung schließen. „Wir wissen, wie schwierig das Organisieren einer Kleinkindbetreuung ist, und wollen den Eltern damit ein wenig Spielraum verschaffen“, betont der Landrat.
Trotzdem, sagt Marco Guse vom katholischen Verwaltungszentrum Ellwangen, sei die Situation für Eltern und Kinder natürlich schwierig. „Die Kinder brauchen den Umgang mit Gleichaltrigen. Der fehlt“, weiß er. Viele Mütter seien durch Kinderbetreuung und Homeschooling an der Belastungsgrenze.
ANZEIGE