Auf dem Weg zur Inklusion
Wie der Kreis Menschen mit geistiger Behinderung unterstützen will
AALEN - „Wir sind auf dem Weg zur Inklusion, haben aber noch ein großes Stück vor uns.“Dies hat der Stabstellenleiter und Sozialplaner im Sozialdezernat des Landratsamts, Martin Joklitschke, in der jüngsten virtuellen Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses des Kreistags gesagt. Es ging dabei um 40 Handlungsempfehlungen zur schrittweisen Umsetzung des Teilhabeplans für Menschen mit geistiger Behinderung. Dabei sind insbesondere Städte und Gemeinden gefordert, „Wir kommen nun vom Planen ins Handeln“, freute sich Manfred Fischer (CDU).
Schwerpunkte der Empfehlungen sind die Frühförderangebote für Kinder, der Übergang von der Schule
in den Beruf beziehungsweise ins Erwachsenenleben, die konzeptionelle Ausgestaltung des Förder- und Betreuungsbereichs beziehungsweise der Werkstatt-Transfergruppen und die Angebote der Seniorenbetreuung. Die Angebote zum bedarfsgerechten Wohnen und zur Tagesstruktur für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung sollen weiterentwickelt werden. Laut Joklitschke werden im Kreis unterm Strich 70 Wohnplätze mehr für diesen Personenkreis benötigt. Im einzelnen sind dies 95 ambulante mehr und 25 stationäre weniger.
Es soll ein so genanntes Steuerungsgremium Teilhabe eingerichtet werden, sagte Joklitschke weiter, dem Vertreter der Kreistagsfraktionen, der Großen Kreisstädte, der Behindertenhilfe, der Inklusionseinrichtungen,
der ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung und der Landkreisverwaltung angehören.
Das Gremium soll Umsetzungsmöglichkeiten erörtern, den Umsetzungsprozess begleiten, Prioritäten festlegen und sich mit kommunalen Aktionsplänen und Vorhaben abstimmen.
Dieses Gremium solle gewisse Kompetenzen bekommen, forderte Manfred Fischer und rannte damit bei Landrat Joachim Bläse offene Türen ein. Bei den freien Trägern müsse man Vorbehalte ausräumen und daher die Prognosen nochmals diskutieren. Ein Schwerpunkt werde der Bereich Arbeit und Beschäftigung sein, sagte Volker Grab (Grüne) und daher sei die spannende Frage, wie es mit den Werkstattplänen weitergehe. Von einem sozialen Leuchtturm sprach Bernhard Richter (SPD). Man habe Verantwortung für Menschen mit geistiger Behinderung, die auch ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben führen wollten.