Ipf- und Jagst-Zeitung

Drei Viertel der Landkreise müssen ihre Schulen von Montag an schließen

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STUTTGART (thg/dpa) - Nach nur einer Schulwoche muss der Großteil der Schüler im Südwesten ab Montag wieder von zu Hause aus lernen. Etwa drei Viertel der Stadt- und Landkreise liegen über dem kritischen Schwellenw­ert von 165 Neuinfekti­onen auf 100 000 Einwohner in einer Woche. Bisher galt im Land ein Grenzwert von 200. Am Freitag gab das Kultusmini­sterium bekannt, dass der Inzidenzwe­rt bereits ab dem 20. April einbezogen wird. Das heißt: Hat in einem Stadt- oder Landkreis die Inzidenz bereits am 20., 21. und 22. April den Wert von 165 überschrit­ten, darf der Präsenzunt­erricht an den Schulen und Kitas am 24. April nicht aufgenomme­n werden. Die SPD warf der grün-schwarzen Landesregi­erung vor, Kinder, Jugendlich­e, Eltern und Lehrkräfte in dieser dramatisch­en Lage alleinzula­ssen. „Es kann nicht sein, dass das Kultusmini­sterium für zwei Monate zum Geistersch­iff wird“, sagte SPD-Chef Andreas Stoch. Auch GEWLandesc­hefin Monika Stein ging hart mit der Landesregi­erung ins Gericht. „Mehr Chaos geht nicht“, sagte sie.

Tübinger Modellvers­uch endet in der Nacht zu Sonntag

TÜBINGEN (dpa) - Das Tübinger Corona-Modellproj­ekt läuft in der Nacht zu Sonntag endgültig aus – auch ein Brief von Oberbürger­meister Boris Palmer (Grüne) an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat daran nichts ändern können. Da mit Inkrafttre­ten der Bundes-Notbremse allein die Inzidenz des Landkreise­s herangezog­en werde, müsse das Modellproj­ekt enden, teilte die Stadt mit. Dies habe das Land Baden-Württember­g der Stadt mitgeteilt. Der Grünen-Politiker hatte sich noch am Donnerstag mit einem Brief an Merkel gewandt und um eine Verlängeru­ng des Modellvers­uchs gebeten. Die Inzidenz in Tübingen liege weiterhin stabil unter 100, während sie im Landkreis mehr als doppelt so hoch sei, so Palmer in dem Schreiben. Auch hätten Autoren der wissenscha­ftlichen Begleitfor­schung sich für eine Fortsetzun­g ausgesproc­hen, so Palmer.

Stuttgarte­r OB Frank Nopper muss nach Corona-Verstoß zahlen

STUTTGART (lsw) - Der Stuttgarte­r Oberbürger­meister Frank Nopper (CDU) und seine Frau haben ein Bußgeld wegen Verstoßes gegen die Corona-Regeln akzeptiert. Hintergrun­d war die Abholung von Orden der Karnevalsg­esellschaf­t Zigeunerin­sel, wie ein Sprecher der Kommune einen Bericht der „Stuttgarte­r Nachrichte­n“und „Stuttgarte­r Zeitung“bestätigte. Nopper musste für den „kurzen Aufenthalt von einigen wenigen Minuten“, wie er den Zeitungen sagte, inklusive Gebühren für sich und seine Frau je 216 Euro bezahlen, weil er an „einer Ansammlung im Sinne der Corona-Verordnung“teilgenomm­en habe. Nopper bezeichnet­e den Vorgang als „sehr ärgerlich“, denn er habe lediglich einem Stuttgarte­r Traditions­verein seine Referenz erwiesen.

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FOTO: DPA Boris Palmer (Grüne).

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