Relegation ist futsch – nun soll Platz sechs her
Der 1. FC Heidenheim tritt an diesem Samstag (13 Uhr) beim 1. FC Nürnberg an
HEIDENHEIM – Der SV Sandhausen hat sich an diesem Donnerstag in der 2. Fußball-Bundesliga doch tatsächlich gegen den Hamburger SV mit 2:1 durchgesetzt. Damit stagnieren die Hamburger nun bei 50 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz, wohlweislich, dass Holstein Kiel noch das Pfund von vier Nachholspielen in der Hinterhand weiß. Womöglich wäre es ein Fünfkampf geworden, wenn der 1. FC Heidenheim einen Abend zuvor den Tabellenführer VfL Bochum geschlagen und damit dann 51 Punkte auf dem Konto gehabt hätte. Nach dem 0:2 aber dürfte die wohl letzte Möglichkeit verpasst worden sein, doch noch einmal einen Angriff auf die ersten drei Plätze zu starten. Ohnehin möchte sich Heidenheims Trainer Frank Schmidt nicht mit solch „Was-wäre-wenn-Szenarien“beschäftigen. Für ihn zählt das Hier und Jetzt und das bietet an diesem Samstag (13 Uhr) das Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg.
Zur möglichen tabellarischen Konstellation, die hätte entstehen können, wenn Tim Kleindienst am Mittwochabend womöglich in der 75. Minute das 1:1 markiert hätte, wollte sich Schmidt nicht lange äußern, zu hypothetisch war da der Ansatz: „Das Tor ist nicht gefallen und deswegen brauchen wir uns über diese Konstellation keine Gedanken machen. Deswegen rege ich mich auch nicht über Dinge auf, die passiert sind oder die ich nicht ändern kann. Das hat auch überhaupt nichts mit dem Spiel des HSV zu tun“, so Schmidt. Die Parallelität der Ereignisse war jedoch zum Greifen nah. War es doch der SV Sandhausen, der am letzten Spieltag der vergangenen Saison mit einem fulminanten 5:1-Erfolg beim Hamburger SV dafür sorgte, dass der FCH nach einem eigenen 0:3 in Bielefeld Dritter bleiben und damit an der Relegation teilnehmen durfte. In diesem Jahr ist alles etwas anders, nichtsdestotrotz dürfen sie nach einem umfangreichen Umbruch im vergangenen Sommer – sie werden an der Brenz auch nicht müde, das immer wieder zu erwähnen – stolz sein auf ihren FCH.
Die Langzeitverletzten Gianni Mollo (Kreuzbandriss), Dzenis Burnic (Haarriss in der Wade) sowie Norman Theuerkauf (Muskelverletzung an den Adduktoren) werden weiterhin ausfallen. Dafür ist Konstantin Kerschbaumer nach einer Gürtelrose wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, für einen Startelf-Einsatz aber dürfte es noch zu früh sein. Schmidt verweist beim Blick auf die Tabelle auch noch einmal auf die vielen Nachholspiele, die Kiel vor der Brust hat und geht davon aus, dass die Kieler danach wieder oben reinrücken werden. „Dann wären wir Sechster und das muss jetzt auch das Ziel sein in den letzten vier Spielen, dass wir mindestens diesen Platz am Ende belegen“, sagt Schmidt. Diese Platzierung brächte vor allem dem Verein etwas: mehr
Geld aus dem Topf der TV-Gelder – speziell in Pandemiezeiten kein unwichtiges Thema. Das Spiel in Nürnberg ist bereits das dritte in einer Woche. Zweimal hat Schmidt bislang dieselbe Elf dargeboten. Es ist somit davon auszugehen, dass er bei den Franken auf einigen Positionen rotieren wird. Nicht unbedingt in der Startelf zu erwarten ist Florian Pick. Ziemlich klar angesprochen hatte Schmidt den Fehler, der letztlich zum 2:0-Treffer der Bochumer führte. Verursacht hatte diesen am Ende jener Pick in der Vorwärtsbewegung, was der Trainer hinterher ohne Namensnennung deutlich kritisierte. Dies sei mittlerweile besprochen worden. „Fehler dürfen passieren, das ist bei uns ganz wichtig in der Entwicklung bei den Spielern, die wir nicht als fertige Spieler holen, sondern die sich bei uns entwickeln sollen und müssen. Ich habe aber dann ein Problem damit, wenn Fehler zu oft passieren“, sagt Schmidt. Pick gilt hier stellvertretend für eine Reihe von Fehlern, die Schmidt in dieser Saison bereits beobachtet hat. Vor allem aber Pick dürfte diese deutliche Ansage verstanden haben.