Teppichboden oder Eichenholzparkett?
Der Gemeinderat Rainau diskutiert über den Fußbodenbelag im neuen Rathausanbau
RAINAU - Im Rahmen einer Ortsbesichtigung hat sich der Gemeinderat Rainau zusammen mit der Verwaltung ein Bild vom Fortschritt beim Bau des neuen Rathausanbaus in Schwabsberg gemacht. Insgesamt liegt man bei Bauarbeiten im Zeitund Kostenrahmen. Mit der Wahl des geeigneten Fußbodenbelages im Bürgersaal und im neuen Rathausanbau tun sich der Gemeinderat und derVerwaltung aber schwer.
Architekt Mathis Tröster verströmt bei seinen Ausführungen zum aktuellen Baustand des neuen Rathausanbaus in Rainau-Schwabsberg Zuversicht. „Sowohl bei den Kosten als auch beim Bauzeitenplatz liegen wir im absoluten Rahmen“, sagt Tröster. Der Rohbau ist erstellt, die Metallfassade fertig, als nächstes kommen die Putzarbeiten und der Estricheinbau. Auch die Ausschreibung
der kleinen Teeküche für die Rathausmitarbeiter ist gerade in der Vorbereitung. Die Arbeiten am neuen Rathausanbau laufen parallel zur Sanierung des historischen Rathauses.
Geplant war unter anderem auch die komplette Restaurierung und Erneuerung des Fassadenputzes am historischen Rathaus. „Diese Arbeiten sollen nun aber verschoben werden. Grund ist die Sanierung der Schlossstraße, die direkt am historischen Rathaus vorbeiführt. Erschütterungen während der Arbeiten könnten den neuen Fassadenputz schädigen. Die Fachleute raten uns, diese Arbeiten bis nach der Fertigstellung der Schlossstrasse zu verschieben“, sagt Architekt Tröster.
Auch die Sanierung der alten Holzböden im Obergeschoss des historischen Rathauses, stellt die Bauarbeiter vor große Herausforderungen. So sind zum Beispiel beim Übergang vom alten Rathaus in den neuen Rathausanbau, entsprechende Verstärkungen des Holzfußbodens nötig. Eine größere Diskussion gab es zum Vorschlag von Bürgermeister Christoph Konle. Dieser könnte sich einen ansprechenden Parkettboden im Bürger- und Gemeinderatssitzungssaal gut vorstellen. „Der Nadelfilzboden im jetzigen Bürgersaal ließe sich durch einen repräsentativen Eichenparkettfußboden ersetzen“, so Konles Vorschlag. Ein ähnlicher Boden befindet sich später auch im neuen Amtszimmer des Bürgermeister im neuen Rathausanbau.
Das Problem: der alte Holzboden im Bürgersaal ist uneben und es ist zu erwarten, dass er im Laufe der Zeit auch weiterhin minimal in Bewegung bleibt. Ein Nadelfilzteppich gleicht diese minimalen Veränderungen ohne Weiteres aus. Bei einem Parkettboden dagegen könnten mit der Zeit größere Lücken zwischen den Brettern entstehen. Zudem kann man zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht die Auswirkungen eines Parkettbodens auf die künftige Akustik im Saal vorhersagen.
Die Kosten würden bei der Holzbodenvariante keine allzu große Rolle spielen. „Wir müssten nur die Materialkosten von 4500 bis 5000 Euro übernehmen. Ein ortsansässiges Unternehmen würde die Verlegung des Parketts quasi ehrenamtlich übernehmen“, so Bürgermeister Konle. Da sich im Verlauf der Sitzung kein eindeutiges Stimmungsbild für oder gegen einen Holzparkettboden andeutete, schlug der Bürgermeister vor, die Auswirkungen eines Parkettbodens im Bürgersaal auf die Akustik und seiner Flexibilität bei einem „schaffenden“Holzboden untersuchen zu lassen. Diesen Auftrag gab der Gemeinderat und die Verwaltung dem Architekten Mathis Tröster mit auf den Weg.