Über ihn läuft beim VfR der Ball
Wie sich Alessandro Abruscia zur prägenden Figur im Aalener Spiel entwickelt hat
AALEN - Er mausert sich immer mehr zur Lebensversicherung für den VfR Aalen. Alessandro Abruscia ist derzeit einer, der antreibt, der kluge Dinge tut, der eben liefert. Spätestens nach dem Trainerwechsel von Roland Seitz zu Uwe Wolf schlägt sich das auch wieder in wichtigen Toren nieder. Tore, die dem VfR Punkte bringen, Punkte retten. Gerade in diesem engen Abstiegskampf dieser langen Saison ist er daher eine verlässliche Größe für den Antreiber auf der Bank, Trainer Uwe Wolf.
Noch zuletzt unter Seitz war er etwas ins Hintertreffen geraten und kam meist von der Bank. „Klar will ich spielen“, sagte der 30 Jahre alte Mittelfeldmann da noch auf die Frage nach seinen Einsatzzeiten im Trikot der Aalener. Insgesamt kann er dennoch auf 30 Einsätze und 2288 Spielminuten in dieser Saison zurückblicken. 34 Partien wären bislang möglich gewesen. Das Spiel der Aalener unter Seitz zugegeben war auch wenig auf einen echten Zehner zugeschnitten unter Wolf ist das anders. Er, der kein Freund von langen Bällen ist und eben Fußball spielen will, der kommt einem Mann wie Abruscia eben entgegen.
„Wenn ich einen Mann wie Sandro habe, dann muss ich ihn auch einsetzen“, stellt der Fußballlehrer klar. Nur dann könne der geborene Waiblinger eben der Spielgestalter sein. Die Belohnung nicht zuletzt sehenswerte Freistoßtreffer, wie die gegen den FC Homburg oder eben zuletzt gegen Koblenz. Zwei Spiele, die völlig unterschiedlich zu betrachten sind. War der Treffer gegen Homburg eigentlich der verdiente Siegtreffer, war der späte Treffer gegen Koblenz eher der, der zumindest einen Punkt rettete. Unter dem Strich wurden beide Spiele mit 1:1 beendet und brachten zwei Punkte. Punkte, die dem VfR zumindest den Abstand von vier Zählern auf die SG Sonnenhof Großaspach und damit den ersten Abstiegsplatz halten ließen.
Doch nicht nur die Treffer zeigen seinen Aufwärtstrend. Es sind seine sieben Vorlagen und eben auch die
Einstellung. „Ein großes Lob geht an ihn“, sagte etwa Wolf nach der Partie gegen Koblenz in der Aalener Ostalb Arena über seinen Zehner. Nicht etwa wegen des Tores. Er habe sich durchgebissen. „Ich hab gesehen, wie er sich immer wieder an die Leiste gefasst hat“, so der Coach weiter, der von Abruscia dann auch das Signal zum Weiterspielen erhielt. Das spreche für eine super Einstellung.
Es wird also noch mehr Treffer von Abruscia brauchen. Jetzt, da der Sieben-Tore-Mann Steffen Kienle
„Wenn ich einen Mann wie Sandro habe, dann muss ich ihn auch einsetzen.“
vermutlich noch fehlen wird. Nicht zwingend schön müssen die Treffer sein. Es zählt eben in Zeiten des Abstiegskampfes das pure Ergebnis. „Dreckige Siege“, so Wolf, die nehme man auch gerne mit. Vielleicht ja auch an diesem Samstag in Frankfurt. Dort nämlich müssen die Jungs von Wolf antreten.
Keine leichte Aufgabe, die dem Tabellen-13. der Regionalliga Südwest (42 Punkte) da beim Tabellen-6. (59) bevorsteht. „Es sind immer knappe Spiele“, sagte Abruscia nach dem jüngsten Remis in der Regionalliga
VfR-Trainer Uwe Wolf
und es seien eben oft Kleinigkeiten, die dem VfR fehlen. „Aber irgendwann müssen wir die Spiele auch mal für uns entscheiden“, fügte der Mann mit dem zum 30. Juni auslaufenden Vertrag beim VfR Aalen an. Sicherlich gerne auch wieder mit einem Tor von dem Mann, der bereits für 1860 München, die Stuttgarter Kickers, die TSG Hoffenheim II oder dem SSV Ulm 1846 Fußball auf dem Rasen stand. Sechs Treffer hat Abruscia in dieser Runde schließlich schon für die Aalener Fußballer beigesteuert.
Der Gegner aus Frankfurt ist im Übrigen an diesem Mittwoch im Hessenpokal gefordert. Dort trifft die Mannschaft um Trainer Thomas Brendel im Viertelfinale (19 Uhr) auf die Eintracht aus Stadtallendorf.