Ipf- und Jagst-Zeitung

Tom Nittel: Eine gelungene Geburtstag­s-Überraschu­ng

Der Motorsport­ler aus Adelmannsf­elden beendet die Saison mit drei Titeln – der 19-Jährige erfüllt sich einen Traum

-

ADELMANNSF­ELDEN (an) - Tom Nittel (Adelmannsf­elden) beendete seine erste Motorsport-Saison 2020 mit drei Titeln im DMV BMW 318ti Cup. Auch in diesem Jahr ist er im 140 PS-starken Serienrenn­er dort erfolgreic­h unterwegs, mit dem Titel wird es jedoch kaum was werden, das erfolgreic­h absolviert­e Abitur hatte Priorität vor den Rennwochen­enden. Kurz vor seinem 19. Geburtstag erfüllte sich nun für den Youngster ein Traum, ihm wurde vorab ein geniales Geburtstag­sgeschenk gemacht. Am Mittwochab­end vor dem DTM-Wochenende am Nürburgrin­g kam der entscheide­nde Anruf: Eine Pilotin im BMW M2-Cup, der im Rahmen der DTM-Läufe ausgetrage­n wird, war ausgefalle­n, die Frage

TRAUERANZE­IGEN ging an Tom, ob er ihr Auto übernehmen würde.

„Die Entscheidu­ng stand schnell fest und am Donnerstag­abend waren wir pünktlich zur Fahrerbesp­rechung am Ring“, beschreibt Nittel den kurzweilig­en Beginn der Spontanakt­ion. Von da an lebte der Youngster wie in einem Motorsport­Traum. Die Ingenieure informiert­en ihn über die Besonderhe­iten des rund 360 PS starken BMW M2, es folgten Einweisung­en über das Cockpit, dem Datenanaly­se System, sowie über die begrenzte Reifenausw­ahl. Zudem fanden stets profession­elle Datenauswe­rtungen, Interviews und Trainingse­inheiten zur Stärkung der Koordinati­onsfähigke­it statt. Ungewohnt war zudem, dass alles auf Englisch stattfand, da auch internatio­nale Mitstreite­r zum Fahrerpool gehörten. Doch das war nicht das einzige Neue, Tom Nittel rollte dieses Wochenende das erste Mal mit profillose­n Slicks sowie Regenreife­n an den

Start. „Für jeden Schritt und jeden Bereich an diesem Wochenende gab es einen Profi, der mir und den anderen Teilnehmer­n zu Seite stand, das war, als dürfte ich mit den ganz Großen spielen“, strahlte Tom Nittel. Dabei war der Vergleich mit den ganz Großen nicht weit hergeholt. An dem DTM-Wochenende tummelte sich die gesamte internatio­nale Elite der GT-Piloten am Ring. Den ersten Kontakt mit dem neuen Rennbolide­n gab es – natürlich nach einer profession­ellen Einstellun­g und Anpassung der Sitzpositi­on – im freien Training über 45 Minuten. Nittel kam mit dem über 200 PS stärkeren Boliden auf Anhieb zurecht, im durch ständig wechselnde Witterungs­bedingunge­n sehr anspruchsv­ollen

Qualifying bahnte sich dann eine Sensation an. „Drei Minuten vor dem Ende stand Tom als bislang Schnellste­r plötzlich ganz oben auf der Zeitenlist­e“, strahlt Vater Uwe. Der frühere Rallye-Profi und Ex-Vize-Weltmeiste­r ergänzt, „auf der abtrocknen­den Ideallinie haben die Profis dann ihre ganze Routine ausgespiel­t und sich vor Tom geschoben, aber immerhin, er beendete sein erstes Qualifying im BMW M2 auf dem achten Platz.“

Auch das Ergebnis der beiden Rennen kann sich mehr als sehen lassen. Platz 6 im ersten Rennen, beim Zweiten wurde es trotz einer Durchfahrt­sstrafe immerhin noch der siebte Platz. „Ich kann es noch nicht richtig realisiere­n, was da am Wochenende

passiert ist,“strahlt der Youngster immer noch. „Erstmals in einem solch profession­ellen Umfeld zu starten und dann auch noch gute Resultate einzufahre­n, das ist wie ein Traum“. Dieser wahr gewordene Traum könnte Folgen haben, wie ein nicht minder stolzer Vater Uwe Nittel berichtet: „Die Serienbetr­eiber waren von der Leistung, die Tom an diesem Wochenende auf und neben der Strecke gezeigt hat, sehr angetan. Aber um die von ihnen gewünschte Teilnahme von Tom am Cup 2022 sicherzust­ellen, müssen wir erst noch ein richtig gutes Sponsoren-Paket schnüren.“Das vergangene Wochenende hat gezeigt, dass Träume wahr werden können, vielleicht gelingt ja eine Fortsetzun­g im Jahr 2022.

 ?? FOTO: GRUPPE C PHOTOGRAPH­Y ?? Tom Nittel.
FOTO: GRUPPE C PHOTOGRAPH­Y Tom Nittel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany