Fieberthermometer und Spielzeug als Umsatztreiber
Der oberschwäbische Versandhändler Walz gehört zu den Gewinnern der Pandemie – Zweistelliges Wachstum im Corona-Jahr
BAD WALDSEE - Die Corona-Krise hat viele Branchen hart getroffen. Doch es gibt auch Gewinner. Insbesondere der Online- und Versandhandel hat während der Pandemie einen Boom erfahren. Zu den Unternehmen, die vom Lockdown in Deutschland profitiert haben, gehört auch das Versandhaus Walz mit Sitz im oberschwäbischen Bad Waldsee. „Die Versandhaus Walz GmbH mit den Marken Baby-Walz, die moderne Hausfrau und Walz Vital hat sich sehr positiv entwickelt, trotz der Pandemie und den Schließungen der Ladengeschäfte während der Lockdowns“, erklärt Geschäftsführer Stefan Weychert. Die Einbußen in den zum Unternehmen gehörenden Ladengeschäften hätten mit „sehr erfolgreichen eCommerce- und Katalogumsätzen mehr als ausgeglichen“werden können. Und seitdem die Baby-Walz-Filialen wieder geöffnet haben, würden die Kunden auch dort wieder einkaufen. „Insgesamt sind wir stark gewachsen, und die Zahlen sind dadurch deutlich besser als vor der Krise. Die Pandemie hat das Kaufverhalten der Konsumenten sehr schnell und stark in Richtung Online beschleunigt, was wir als Versandhaus mit einem starken Fokus auf Online und unserer leistungsfähigen Logistik vor Ort gut nutzen konnten“, erläutert Weychert.
Nicht zuletzt aufgrund dieses Erfolgs sucht das Versandhaus Mitarbeiter in der Logistik und für die Online-Aktivitäten, um das Wachstum fortzuführen. „Unserer Mannschaft ist es gelungen, sich in diesen Krisenzeiten auf die deutlich gestiegenen Mengen einzustellen und unser Geschäft weiter voranzutreiben“, blickt der Geschäftsführer zufrieden auf die positive Entwicklung zurück. Schließlich wächst die Walz-Gruppe kontinuierlich und zweistellig. So stieg der Umsatz im Jahr 2020 um rund 15 Prozent auf 295 Millionen Euro. Und die Umsatzsteigerung hält wohl weiter an. „Auch für dieses Jahr entwickeln wir uns positiv und legen aller Voraussicht nach deutlich zweistellig nach“, berichtet Weychert.
Zur Höhe des Gewinns macht Weyert keine näheren Angaben.
Der Grund für diese positive Entwicklung liegt in der Corona-Pandemie begründet, die den digitalen Wandel im Handel stark beschleunigt habe. „Als Versandhaus sind wir seit Jahrzehnten im Katalogversand und auch schon lange im Onlinehandel aktiv und waren damit gut gerüstet, diese Transformation zu gestalten und davon zu profitieren“, erklärt Weychert. Walz wolle die eCommerce-Aktivitäten deshalb weiter ausbauen und daher in diesem Bereich neue Mitarbeiter einstellen.
Auch in der Logistik sucht Walz noch Verstärkung. Die Mitarbeiterzahlen sollen weiter ansteigen. Waren im Februar 2020 am Standort Bad Waldsee noch 700 Mitarbeiter tätig, „haben wir unsere Belegschaft kräftig ausgebaut und bewegen uns Richtung 900 Mitarbeiter“, erläutert Weychert, dessen weitere Unternehmensstrategie bei allen Marken auf Wachstum ausgerichtet ist: „Wir möchten in diesen Bereichen weiterhin stark und nachhaltig wachsen und profitabel bleiben. Der Ausbau unseres Onlinegeschäfts steht im Mittelpunkt unserer Wachstumsstrategie.“
Corona hatte aber nicht nur Auswirkungen auf die Zahl der Bestellungen, sondern auch auf die Art der Produkte: Während der Pandemie kauften die Kunden von Walz verstärkt Fieberthermometer. Und noch einen weiteren Verkaufsschlager hat es gegeben, wie Weychert der „Schwäbischen Zeitung“berichtet: „Artikel, die gerade im Lockdown besonders gut angenommen worden sind, waren alle Formen von Spielwaren.“