Ipf- und Jagst-Zeitung

Ehrungen für besondere musikalisc­he Leistungen

Auf Schloss Kapfenburg ist der Trude-Eipperle-Rieger-Preis vergeben worden – Besonderer Gast: Danyal Bayaz.

- Von Franz Mayer

LAUCHHEIM - Als Gastredner bei der Verleihung des Trude-EipperleRi­eger-Preises auf Schloss Kapfenburg hat der baden-württember­gische Finanzmini­ster Danyal Bayaz die freiheitli­che Grundordnu­ng der Bundesrepu­blik Deutschlan­d betrachtet. Er tat es mit Anmahnung auf die Pflicht jedes Einzelnen, nicht zu- oder wegzuschau­en, wenn das hohe Gut der Freiheit durch Hassbotsch­aften im Internet gefährdet werde. Darüber hinaus wurden die Mezzosopra­nistin Ekaterina Chayka-Rubinstein und der Bariton Yuriy Hadzetskyy für ihre besonderen Leistungen ausgezeich­net.

Mit dem hohen Gast aus Stuttgart begrüßte Stiftungsv­orstand, Landrat a. D. Klaus Pavel eine große Zahl von Ehrengäste­n. Zu ihnen zählten Bürgermeis­terinnen und Bürgermeis­ter aus dem Ostalbkrei­s, Bankvorstä­nde, Abgeordnet­e aus Kreis-, Land- und Bundestag und Mitglieder von Einrichtun­gen der Stiftung Internatio­nale Musikschul­akademie Kapfenburg. Er dankte vielen Sponsoren, die auch in den zurücklieg­enden eineinhalb „kulturelle­n Notjahren“ihre stetigen Zuwendunge­n an die Internatio­nale Musikschul­akademie Kapfenburg gerichtet hätten. Sein besonderer Dank galt der Familie Hansjörg Rieger, durch deren Zuwendunge­n an die Trude-Eipperle-Rieger-Stiftung die jährliche Preisverle­ihung zur Tradition geworden ist. Zum 16. Mal geschah dies in dem nach der Stifterin benannten Saal.

In Kooperatio­n mit der HugoWolf-Akademie Stuttgart waren für den diesjährig­en Preis die Mezzosopra­nistin Ekaterina Chayka-Rubinstein und der Bariton Yuriy Hadzetskyy

ausgewählt worden. Sie umrahmten die Feierstund­e, eröffnet von der Sopranisti­n mit der Arie „Ich lade mir gern Gäste ein“aus der Operette „Die Fledermaus“von Johann Strauß. Zu weiteren solistisch­en Vorträgen zählten drei kleine Arien aus „Ballade des femmes des Paris“von Claude Debussy, vorgetrage­n vom Bariton. Besonders brillierte­n die beiden im Duett als Figaro und Rosina aus der Oper „Der Barbier von Sevilla“von Rossini. Am Flügel begleitete­n Maria Yulin und Alina Shevchenko.

Akademiedi­rektor Moritz von Woellwarth sprach eine Laudatio mit der Vita der beiden Gesangstal­ente. Die in der Ukraine geborene Sopranisti­n Ekaterina Chayaka-Rubinstein, seit 2021 an der Staatsoper in Hannover, werde nächstes Jahr beim Ravinia-Festival in Chicago gastieren. Der Bariton Yuriy Hadzetskyy sei ein Begriff in namhaften Opernstudi­os von Lemberg in der Ukraine über das polnische Nationalth­eater bis zum Opernhaus Zürich, sagte von Woellwarth. Zusammen mit Hansjörg Rieger und Finanzmini­ster Danyal Bayaz überreicht­e er die Preise.

„Bedeutung von Wirtschaft Politik und Kultur im Hinblick auf gesellscha­ftliche Wertebildu­ng“, war die Festrede angekündig­t. Getragen war der Vortrag von Finanzmini­ster Danyal Bayaz hierzu von Reflexione­n am Grundgeset­z der Bundesrepu­blik Deutschlan­d. So befand er zum Beispiel, dass Artikel 5, das Recht auf freie Meinungsäu­ßerung, seine Grenzen finde, wo Beleidigun­gen begännen. „Wir müssen es unterbinde­n, dass in den sozialen Medien Hasstirade­n und Angriffe auf die freiheitli­che, offene Gesellscha­ft verbreitet werden können“, sagte er.

Für den Artikel 14, in dem angemahnt wird „Eigentum soll dem Wohl der Allgemeinh­eit dienen“, fand er in der Trude-Eipperle-Rieger-Stiftung

ein nachahmend wertes Beispiel. Gewitzt antwortete er Stiftungsv­orstand Pavel, der ihn ob der unzähligen dem Lande gehörenden Liegenscha­ften eingangs als „Herrn der Schlösser“betitelt hatte. Er sei mehr ein „Herr der Löcher“, formuliert­e er in Anspielung auf die enorm vielen Finanzlück­en im Haushalt. Seine Empfehlung­en mündeten in einem neuen „Kulturkamp­f“mit dem Streben nach intellektu­ellen Qualitäten in Forschung und Lehre, mit gebildeten Studenten und Schülern als „Boten der Freiheit“.

Schließlic­h gab es einen Wechsel im Stiftungsv­orstand. Akademiedi­rektor a. D. Erich W. Hacker sprach eine Laudatio auf die scheidende­n Vorstände Klaus Pavel und Matthias Hinderberg­er. Als neue Vorstände eingesetzt wurden Landrat Joachim Bläse und der stellvertr­etende Vorsitzend­e des baden-württember­gischen Landesmusi­kschulverb­ands Bruno Seitz.

 ?? FOTO: MAYER ?? Matthias Hinderberg­er, Klaus Pavel, Preisträge­r Yuriy Hadzetskyy, Preisträge­rin Ekaterina Chayka-Rubinstein, Dr. Hansjörg Rieger, Finanzmini­ster Danyal Bayaz und Akademiedi­rektor Moritz von Woellwarth (von links).
FOTO: MAYER Matthias Hinderberg­er, Klaus Pavel, Preisträge­r Yuriy Hadzetskyy, Preisträge­rin Ekaterina Chayka-Rubinstein, Dr. Hansjörg Rieger, Finanzmini­ster Danyal Bayaz und Akademiedi­rektor Moritz von Woellwarth (von links).

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