Ipf- und Jagst-Zeitung

Der verpasste kleine Befreiungs­schlag

Sportfreun­de Dorfmerkin­gen duseln sich gegen Lörrach zum Unentschie­den in der Fußball-Oberliga – 2:2

- Von Jürgen Blankenhor­n

NERESHEIM-DORFMERKIN­GEN Zwei völlig verschiede­ne Halbzeiten bekamen die Zuschauer am Samstag beim Spiel der Sportfreun­de Dorfmerkin­gen in der Fußball-Oberliga gegen den FV Lörrach-Brombach zu sehen. Während die Fans der Sportfreun­de in der ersten Halbzeit das herrliche Wetter und das Spiel ihrer Mannschaft genossen, sehnten sie sich nach dem Seitenwech­sel den Schlusspfi­ff herbei – 2:2 (2:1). Doch was war passiert?

Mit sieben Toren und fünf Punkten aus elf Spielen im Gepäck reiste der nach Leipzig weitest entfernte Pflichtspi­elgegner der SfD aus Lörrach bereits am Freitag an. Und anfangs sah auch alles danach aus, als ob sich bis auf die Spielanzah­l nichts an dieser Statistik ändern würde, so dominant agierten die Hausherren in der heimischen Röser Arena. Während die Lörracher noch den Sinn des Spieles suchten, drängten die Hausherren auf den Führungstr­effer.

Diesen hatte Sime Pesic nach einer Ballstafet­te von Eiselt, Gallego und Nietzer auf dem Kopf, aber Lüchinger im Lörracher Tor war auf dem Posten (7.). Die Hausherren blieben auch weiter optisch überlegen, aber der entscheide­nde Pass wollte nicht gelingen. Anders die Gäste, die mit dem zweiten Schuss aufs Tor die Führung erzielten. Kapitän Berat Ozan bediente Guy-Roger Eschmann an der Strafraumg­renze. Der folgende Zweikampf mit Yannik Schmidt schien bereits geklärt aber Eschmann stocherte nach und stand plötzlich allein vor Christophe­r Junker. Eine Körpertäus­chung genügte und es stand 1:0 (24.).

Durch diese kalte Dusche geschockt, gerieten der Spielfluss der Sportfreun­de ins Stocken, während die Lörracher die Gunst der Stunde nutzen wollten. Mit frühem Pressing und hohen Anlaufen störten sie den Spielaufba­u der Sportfreun­de. Und hätte Schmidt nicht in letzter Sekunde den Schuss von Eschmann abgewehrt, ... Doch die Sportfreun­de kämpften sich in das Spiel zurück und drängten vehement auf den Ausgleich. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld kam der Ball zu Nietzer der überlegt zum verdienten Ausgleich einschob (35.). Jetzt nutzen die Sportfreun­de das Momentum und verlagerte­n das Spiel gänzlich in die Lörracher Hälfte. Zwar blieben die Gäste mit schnellen Kontern stets gefährlich, doch die Abwehr um Schmidt war jetzt hellwach. Als ein Lörracher unbedrängt zur Ecke köpfte war es soweit. Ecke Eiselt, Kopfballve­rlängerung Gallego und Schmidt erzielte mit der letzten Aktion vor der Halbzeit die verdiente

Führung.

In der Pause fand Lörrachs Trainer Erkan Aktas die richtigen Worte. Während die Sportfreun­de den Zugriff auf das Spiel verloren, ließen die Lörracher Ball und Gegner laufen. Zwar versuchte SfD-Trainer Helmut Dietterle seinem Team mit den Einwechslu­ngen von Gunst, Scarelli, Zimmer und Schiele neue Impulse zu geben, aber vergebens. Egal was die Sportfreun­de versuchten, immer war ein Lörracher zur Stelle und störte den Spielaufba­u der Hausherren. Da die nötige Entlastung fehlte, stand Christophe­r Junker öfter im Mittelpunk­t als ihm lieb war. Aber mit Glanzparad­en und Glück wurde die knappe Führung verteidigt. So auch in der 58. Minute, als der ständige Unruheherd Eschmann den Ball aus drei Metern an das innere Lattenkreu­z knallte. Konnte Junker einen Kopfball noch aus dem Winkel fischen (65.), war er bei Eschmanns trockenem Schuss von der Strafraumg­renze machtlos – 2:2 (70.).

Die Sportfreun­de versuchten ins Spiel zurückzuko­mmen – vergebens. Und so oblag es Junker, den Punkt für sein Team festzuhalt­en. Und so trennte man sich in einem dramatisch­en und sehr intensiven „Kellerduel­l“nach zwei völlig unterschie­dlichen Halbzeiten mit einem am Ende gerechten Unentschie­den. „Die Spiele in den letzten Wochen haben uns viel Kraft gekostet. Schade, dass uns ausgerechn­et heute und vor allem in der zweiten Halbzeit die Frische gefehlt hat“, sagte Dietterle. Weitere Stimmen:

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Setzen sich nicht durch: Denis Werner und die SfD.
FOTO: THOMAS SIEDLER Setzen sich nicht durch: Denis Werner und die SfD.

Newspapers in German

Newspapers from Germany