Ipf- und Jagst-Zeitung

Innereien für den Feinschmec­ker

Eine Spezialitä­t im Seegasthof in Espachweil­er ist rosa gebratenes Rehfleisch

- Von Hariolf Fink

ELLWANGEN-ESPACHWEIL­ER Franz Bolz, Küchenchef im Seegasthof Espachweil­er, ist die Liebe am Kochen anzumerken. Speziell, wenn er Wild zubereitet. Mit Josef Seibold, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Hegerings Ellwangen, hat er ein Gericht aus Rehherz, Rehleber, Rehnieren und Rehfilet gezaubert.

Schon am Freitag zur Eröffnung der Wildwochen hatte Bolz mit einem butterzart­en Wildschwei­nbraten brilliert. Feinstes vom Reh aber ist im Seegasthof eine besondere Delikatess­e und der Küchenchef ist geradezu verliebt in die Spezialitä­t. „Ich weiß, dass nicht jeder Innereien mag, der aber, der sie liebt, wird überrascht sein vom tollen Wildgeschm­ack und von der Zartheit des rosa gebratenen Fleisches.“Das gibt es im Seegasthof allerdings nur nach Voranfrage und wenn ein frisches Reh geliefert wurde. Denn Frische hat absolute Priorität bei Bolz.

Josef Seibold, seit 15 Jahren Jäger, weiß von der Spezialitä­t. Oft bekomme der Jäger, der das Wild aufgebroch­en habe, die Innereien. Aber die Innereien seien eben auch etwas für Feinschmec­ker. Und, da ist er sich mit Küchenchef Bolz einig: „Alles sollte komplett verwertet werden.“Das hat für beide auch etwas mit Nachhaltig­keit und dem Respekt vor dem Geschöpf zu tun.

Die Innereien werden einzeln rosa angebraten. Dann bleiben sie zart und können mit der Zunge am Gaumen zerdrückt werden. „Das ist zwar aufwendig, aber was dann auf dem Teller landet, ist eine wahre Geschmacks­explosion“, weiß Bolz. Man müsse sich mit dem Wildfleisc­h befassen, sagt er weiter, denn jedes Stück des Tieres sei besonders und verlange nach einer sensiblen Verarbeitu­ng.

Beispiel Knochen. Aus denen bereitet Bolz nach stundenlan­gem Kochen und unter Beigabe von Wurzelgemü­se und Wildkräute­rn sowie einem kräftigen Rotwein einen Wildjus zu – eine kräftige und aromatisch­e Wildsoße –, die dem Gaumen schmeichel­t und das Gericht harmonisch abrundet.

Früher hatten die Menschen mehr Zeit zum Kochen. Das meint zumindest Jäger Seibold. Früher hat er auch schon mal ein ganzes Reh nach Hause geliefert. Heute wissen nach seinen Worten viele aber nichts mehr mit einem ganzen Tier anzufangen. Also kaufen sie die einzelnen Wildstücke fertig zerlegt und eingeschwe­ißt bei ihm. Das sei einfacher und bequemer, sagt er.

Aber nicht nur das. Wildfleisc­h ist außerdem gesund, besonders mager und ein regionales Produkt. Aus dem Wald direkt auf den Teller – was gibt es Schöneres und Nachhaltig­eres?, meinen Seibold und Bolz.

Die „Ipf- und Jagst-Zeitung“verlost am Mittwoch, 20. Oktober, ein Wildessen für zwei Personen im Seegasthof. Wer gewinnen möchte, ruft von 15 bis 15.10 Uhr an unter 07961 / 988867.

 ?? FOTO: HAFI ?? Rosa gebratene Rehherzen: Franz Bolz, Küchenchef des Seegasthof­es Espachweil­er, ist in seinem Element. Ihm zur Seite steht Jäger Josef Seibold, der als passionier­ter Wildkoch das eine oder andere dazugelern­t hat.
FOTO: HAFI Rosa gebratene Rehherzen: Franz Bolz, Küchenchef des Seegasthof­es Espachweil­er, ist in seinem Element. Ihm zur Seite steht Jäger Josef Seibold, der als passionier­ter Wildkoch das eine oder andere dazugelern­t hat.
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