Region fordert den Bahnausbau
ELLWANGEN (an/gäss) - Als OB Michael Dambacher im Gemeinderat über den Ellwanger Bahnhof und die Obere Jagstbahn gesprochen hat, haben sich in Crailsheim die Mitglieder der Interessengemeinschaft für den Schienenkorridor zwischen Stuttgart und Nürnberg getroffen. Deren gemeinsame Forderung ist eine Fernverkehrsverbindung im stündlichen Wechsel auf der Murrbahn und der Remsbahn/Oberen Jagstbahn.
Um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen, wurde – mit Unterstützung des Verkehrsministeriums in Stuttgart – ein Gutachten beauftragt, dessen Ergebnisse jetzt in Crailsheim vorgestellt worden sind. Darin wird unter anderem der zweigleisige Ausbau auf der Oberen Jagstbahn zwischen Goldshöfe, Ellwangen, Jagstzell und Crailsheim gefordert. Auch auf der Murrbahn sollen Strecken ertüchtigt werden. Ferner werden Verbesserungen der Infrastruktur in den Bahnhöfen in Ellwangen und Jagstzell gefordert. Konkret geht es darum: Züge sollen gleichzeitig einfahren können und Bahnsteiganlagen barrierefrei ausgebaut werden.
In der Interessengemeinschaft haben sich 2013 die Landkreise RemsMurr, Ostalb, Schwäbisch Hall und Ansbach zusammengeschlossen. Auch Städte wie Aalen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Crailsheim sind dabei. Ziel sei es, den Menschen entlang von Rems-, Murr- und Oberer Jagstbahn eine schnelle Zugverbindung anzubieten, sagte Landrat a.D. Klaus Pavel, der scheidende Sprecher der Interessengemeinschaft, bei der Mitgliederversammlung.
Neuer Sprecher ist der Schwäbisch Haller Landrat Gerhard Bauer. Er forderte, die herausgearbeiteten Maßnahmen so schnell wie möglich umzusetzen. Die Angebotsverbesserung sei auch ein wichtiger Baustein der Verkehrswende.
Zum stellvertretenden Sprecher wurde Joachim Bläse bestimmt. Der Ostalb-Landrat bekräftigte das gemeinsame Ziel einer Fernverkehrsverbindung im stündlichen Wechsel auf der Murrbahn und der Remsbahn/Obere Jagstbahn. Die Perspektiven für eine zeitnahe Detailplanung und Umsetzung seien vorzüglich und böten die Voraussetzung, hohe Fahrgastzahlen bei umsteigefreien Verbindungen und besten Anschlüssen in Stuttgart und Nürnberg zu erreichen. Weiter führte Bläse aus, dass der Ausbau der Strecke über Schwäbisch Gmünd, Aalen und Ellwangen im Gutachtervorschlag Deutschlandtakt enthalten sei und es Zeit sei, der langjährigen Diskussion und Vorüberlegungen nun Taten folgen zu lassen.
Hintergrund: Die Bahnstrecke über Backnang und Schwäbisch Hall-Hessental wurde bereits in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen. Auf der Ostalb hatte es deshalb die Sorge gegeben, dass Remsbahn und Obere Jagstbahn hinten runterfallen könnten.