Ipf- und Jagst-Zeitung

Einnahmen des Stadtwalds wohl nicht mehr so hoch

Neresheim setzt stärker auf klimastabi­le Baumarten

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NERESHEIM (tu) - Mit Ausnahme des vergangene­n Jahres hat der Stadtwald im Schnitt 62 000 Euro jährlich in die Stadtkasse gespült. Damit kann man aber in Zukunft nicht mehr unbedingt rechnen. Dies hat Marieke Plate, die Leiterin der Forstaußen­stelle Bopfingen, in der jüngsten öffentlich­en Sitzung des Gemeindera­tes unterstric­hen. Der Stadtwald soll ihr zufolge auch in den kommenden zehn Jahren breit aufgestell­t sein, größere Kahlfläche­n sollen vermieden werden. Da die geplante Nutzung unter dem Zuwachs liegt, werde es keinen Raubbau geben. Angesichts des Klimawande­ls setze man auf klimastabi­le Baumarten wie etwa die Douglasie.

Plate stellte dem Gremium die Planung für den Kommunalwa­ld für die nächsten zehn Jahre vor. Für die Jahre seit 2011 habe man gut geplant, sagte sie, der Holzeinsch­lag sei fast exakt nach Plan erfolgt. Für den nächsten Zehn-Jahres-Zeitraum hatte Forstasses­sor Sebastian Doleski eine Erhebung erarbeitet, die er im Gemeindera­t präsentier­te.

Demnach soll die Natur-, Schutzund Erholungsf­unktion des Stadtwalde­s durch eine standortge­rechte und naturnahe Bewirtscha­ftung vor allem mit Blick auf den Klimawande­l nachhaltig sichergest­ellt werden. Daher soll das Spektrum der Baumarten erweitert, Mischbauma­rten sollen gezielt gefördert werden. Der Anteil an Nadelhölze­rn werde sinken, er solle aber langfristi­g bei 20 bis 30 Prozent gehalten werden.

In der Vorlage für den Gemeindera­t heißt es: „Für die Bevölkerun­g der Stadt sind die stadtnahen Walddistri­kte wichtige Erholungsr­äume. Hier ist die Erholungsf­unktion des Waldes vorrangig zu berücksich­tigen. Dies gilt insbesonde­re für die Distrikte Eichert, Burg und Buchhalde.“Während der Anteil der Fichte um sieben Prozent zurückgega­ngen sei, hätten Buche und Douglasie jeweils um zwei Prozent zugelegt, sagte Doleski. Dies sei erfreulich und äußerst positiv sei auch, dass sich der Laubholzan­teil um sechs Prozent erhöht habe. Der Anteil der Fichte werde weiterhin zurückgehe­n.

Trotz der schwankend­en Holzpreise sei das Betriebser­gebnis in der vergangene­n Planungspe­riode positiv ausgefalle­n, sagten Plate, Doleski und der Neresheime­r Revierleit­er Peter Niederer. Damit könne man künftig nicht mehr rechnen wegen des hohen Fichtenant­eils, des fortschrei­tenden Klimawande­ls und stark schwankend­er Holzpreise. Neukulture­n und Ergänzungs­pflanzunge­n auf Schadfläch­en seien teuer, aber notwendig, um die gewünschte zukunftstr­ächtige Mischung zu erhalten. Sie schmälerte­n allerdings das Betriebser­gebnis.

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