Bürger fordern Tempo 30 auch für die Bahnhofstraße
Interessengemeinschaft drängt auf Unterstützung des Gemeinderats – Kritik an geänderter Vorfahrt
LAUCHHEIM - Seit 1. Oktober ist die Lauchheimer Innenstadt eine Tempo-30-Zone. Für die Stadtverwaltung war das Anlass, in der Gemeinderatssitzung hierzu eingegangene Bürgerreaktionen zu besprechen. Auch die Interessengemeinschaft Bahnhofstraße ist zu Wort gekommen.
Sehr positiv sei, dass nun in der Innenstadt langsamer gefahren werde, sagte Bürgermeisterin Andrea Schnele eingangs. Sie begrüßte unter den Besuchern der Sitzung im Röttinger Bürgersaal auch die Vertreter der Interessengemeinschaft. Sie hatten zum wiederholten Mal ihr Anliegen, Tempo 30 in der Bahnhofstraße, in einem Schreiben an die Bürgermeisterin und den Gemeinderat vorgebracht.
Die Argumente der Interessengemeinschaft sind der Verkehrsbehörde beim Landratsamt bekannt. Was für die Innenstadt recht sei, müsse der Bahnhofstraße mehr als billig sein. Liane und Roland Geiss berichteten dem Gemeinderat von unzumutbarem Lärm, der vor allem von Lastkraftwagen verursacht werde. Tempo 30 würde den Lärmpegel erheblich reduzieren.
Doch die Straßenverkehrsbehörde sieht das anders. Sie vertritt die Auffassung, dass in der Bahnhofstraße, ein Abschnitt der L1076 und Umleitungsstrecke der A7, kein Tempo 30 möglich sei. Roland Geiss führte
Beispiele aus anderen Landkreisen an, in denen es funktioniere. Bürgermeisterin Andrea Schnele bat darum, ihr diese zuzustellen.
Wie in der Sitzung auch zu hören war, finden es viele Lauchheimer unverständlich, dass mit Tempo 30 in der Innenstadt die Vorfahrtsberechtigung der Hauptstraße weggefallen ist. Bürgermeisterin Andrea Schnele sprach sogar von „Missstimmungen“, die ihr zu Ohren gekommen seien. Einige Gemeinderäte rieten dazu, abzuwarten. Mit der Zeit gewöhne man sich an rechts vor links. Andere Stimmen warnten vor den Unfallgefahren. Zum Beispiel wurde angeführt, dass ein Verkehrsteilnehmer auf der Hauptstraße nicht unbedingt auf ein vorfahrtsberechtigtes Fahrzeug aus einem unübersichtlichen Gässchen vorbereitet sein könne. Siegfried Scholz (CDU) führte an, dass in Riesbürg-Pflaumloch Tempo 30 gelte – auf der vorfahrtsberechtigten Hauptstraße. So wolle man es in Lauchheim auch. Auch die Ermittlung des Lärmpegels, vor allem in der Bahnhofstraße, war ein Thema, das mit der Interessengemeinschaft diskutiert wurde. Es sei ein Unding, dass der Lärmpegel errechnet werde, sagte Roland Geiss und forderte konkrete Messungen. Für die Hauptstraße wurden mobile Geschwindigkeitsmessungen beim Landratsamt angefordert. Ortsvorsteherin Eva Rösler schloss sich an und forderte mobile Geschwindigkeitskontrollen für Hülen.