Ipf- und Jagst-Zeitung

Debatte um Impfpflich­t nimmt Fahrt auf

Söder fordert empfindlic­he Geldstrafe­n – Biontech liefert Vakzin für Kinder früher

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BERLIN/STUTTGART (dpa/AFP) Wegen der angespannt­en CoronaLage müssen sich die Bürger kurzfristi­g auf schärfere Maßnahmen einstellen. Am Mittwoch wurde die nächste Bund-Länder-Gesprächsr­unde vorbereite­t, die an diesem Donnerstag entspreche­nde Beschlüsse fassen soll. Auf der Tagesordnu­ng werden deutlich beschleuni­gte Impfungen, die Schließung von Clubs und Bars, weniger Zuschauer in Fußballsta­dien und auch die sich abzeichnen­de allgemeine Impfpflich­t stehen. An der Impfpflich­t für bestimmte Berufsgrup­pen wird bereits gearbeitet. Die Beratungen sollen im Idealfall ein einheitlic­hes Signal senden. Je nach Bundesland sind manche dieser Maßnahmen bereits umgesetzt, auch im Südwesten. Die Landesregi­erung in Stuttgart plant bereits weitere Verschärfu­ngen – etwa bei Kontaktbes­chränkunge­n. Diese sollen dann ab Samstag gelten und nicht, wie zunächst vorgesehen, ab Freitag.

An der allgemeine­n Impfpflich­t scheiden sich die Geister. Die Linken-Politikeri­n Sahra Wagenknech­t warf dem designiert­en Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD), der sich für eine Impfpflich­t ausgesproc­hen hatte, „Wortbruch“in dieser Frage vor. Der Vorstand der Linken sprach sich dagegen für die Pflicht aus. AfD-Fraktionsc­hef Tino Chrupalla erwartet, dass kein Mitglied seiner Fraktion im Bundestag für eine allgemeine Impfpflich­t stimmen wird.

Der designiert­e Bundesjust­izminister Marco Buschmann (FDP) geht davon aus, dass bei einem Verstoß gegen die Impfpflich­t ein Bußgeld verhängt würde. Bayerns Ministerpr­äsident

Markus Söder (CSU) forderte empfindlic­he Geldstrafe­n. „Alles wird im Zweifelsfa­ll durchgeset­zt, mit Zwangsgeld­ern, die sich dann auch steigern können“, sagte er.

Eine Woche früher als geplant wird der Corona-Impfstoff für Kinder von fünf bis elf Jahren zur Verfügung stehen. Bereits am 13. Dezember wird der Hersteller Biontech liefern. Für Deutschlan­d sind 2,4 Millionen Impfdosen vorgesehen. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommis­sion zu Kinderimpf­ungen steht jedoch noch aus. SEITEN 2 & 4

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