Blindgänger explodiert auf Baustelle in München
Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg verursacht Unglück mit vier Verletzten
MÜNCHEN (dpa) - Bei der Explosion einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg sind an der Bahnstrecke zum Hauptbahnhof in München mehrere Menschen verletzt worden. Die Detonation habe sich am Mittwoch auf einer Baustelle der Deutschen Bahn in der Nähe der Donnersbergerbrücke ereignet, teilte die Polizei mit. Drei Menschen wurden nach Angaben der Feuerwehr leicht und einer schwer verletzt. Der gesamte Zugverkehr zum und vom Hauptbahnhof wurde stundenlang eingestellt. Experten des Kampfmittelräumdienstes eilten zum Unglücksort.
Auch Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kam zum Ort des Geschehens, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Bei Bohrungen sei eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe getroffen worden, informierte Herrmann, der den Verletzten gute Genesung wünschte. Warum die Bombe nicht vorab entdeckt wurde, müsse nun untersucht werden. Normalerweise werde bei Bauarbeiten in der Münchner Innenstadt immer genau und regelmäßig sondiert, wo Blindgänger liegen könnten.
Die Bombe explodierte an einer Baustelle für die zweite S-BahnStammstrecke, eines der großen Projekte
in München. Die S-Bahnen auf der Stammstrecke wurden sofort angehalten, teils wurden sie evakuiert.
Auch der Fernverkehr kam zum Erliegen. Wie lange der Verkehr stillstehe, darüber könne er keine Prognosen abgeben, sagte ein Bahnsprecher. Züge stoppten am nächsten Bahnhof oder fuhren nicht aus dem Hauptbahnhof hinaus.
Polizei und Feuerwehr rückten zu einem Großeinsatz aus. Nach Auskunft der Polizei hatte es einen lauten Knall gegeben, anschließend bildete sich eine Rauchsäule. „Wir sind dabei, die Personen zu versorgen“, sagte ein Feuerwehrsprecher vor Ort. Die Donnersbergerbrücke liegt zwei S-Bahnstationen vom Hauptbahnhof entfernt. Zahlreiche Feuerwehrwagen und rund 50 Einsatzkräfte waren vor Ort.