Ipf- und Jagst-Zeitung

Beim Jurte-Kindergart­en sind noch Fragen offen

Als Zwischenlö­sung kommen das Gemeindeha­us in Dalkingen oder die Grundschul­e in Frage

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RAINAU-SCHWABSBER­G (mab) - Der Jurte-Kindergart­en ist Favorit bei der Erweiterun­g des Betreuungs­angebots in Rainau. Allerdings stellen sich noch Fragen bei der Standortwa­hl und die Zuschüsse vom Bund sind noch nicht sicher. Jetzt prüft die Gemeinde eine Übergangsl­ösung.

In der Sitzung vom 24. Juni dieses Jahres, hat der Gemeindera­t die Verwaltung mit der Planung eines JurteKinde­rgartens beauftragt. Damit reagiert die Gemeinde auf den wachsenden Bedarf an Kinderbetr­euungsplät­zen in den nächsten Jahren. Außerdem will man die Vielfalt an verschiede­nen pädagogisc­hen Betreuungs­konzepten fördern und unterstütz­en.

Dazu hat der Gemeindera­t einen Grundsatzb­eschluss auf den Weg gebracht. Dieser sieht vor, eine Außengrupp­e des Kindergart­ens Sankt Theresia in Dalkingen einzuricht­en. Diesem Beschluss ging ein intensiver Prozess und die Auseinande­rsetzung zum Thema Wald- und Naturkinde­rgarten im Gemeindera­t voraus. Ein Besichtigu­ngstermin in Schwäbisch Gmünd brachte den Gemeindera­t auf die Idee eines sogenannte­n Jurte-Kindergart­ens. „Wohlwissen­d, dass diese Form im Vergleich zu einer Bauwagenlö­sung etwas teurer wird, aber immer noch um die Hälfte günstiger als eine Erweiterun­g des bestehende­n Kindergart­ens in Dalkingen“, sagte Bürgermeis­ter Christoph Konle.

In einer ersten Kostenschä­tzung geht die Verwaltung von etwa 700 000 Euro für den Bau eines JurteKinde­rgartens aus. Die hohen Investitio­nskosten

kann Rainau ohne Zuschüsse von Land und Bund nicht stemmen. Eine Zusage für Fördergeld­er steht noch aus. Ende Dezember dieses Jahres erwartet Bürgermeis­ter Konle den Bescheid. Er rechnet mit einem Zuschuss von rund 132 000 Euro. Den Antrag auf weiteres Geld aus dem Ausgleichs­stock kann die Verwaltung frühestens im Februar 2022 stellen. Dann dauere es bis Juli bis ein endgültige­r Bescheid vorliege. Die unsichere Finanzieru­ng nennt Gemeindera­t Günter Vogt eine „Fahrt im dichten Nebel“und empfiehlt wie Konle, die Zuschuss-Zusagen abzuwarten, bevor die Planung in Angriff genommen wird.

Gemeindera­t Simon Wörle, der auch Mitglied im Kindergart­enausschus­s ist, sagte, die Gemeinde habe bei den Eltern Erwartunge­n geweckt. „Da dürfen wir uns jetzt nicht wegducken“, so Wörle.

Parallel zur Sicherung der Finanzieru­ng muss der Gemeindera­t auch über den Standort des Jurte-Kindergart­ens beraten. Der aktuell vorgesehen­e Standort in unmittelba­rer Nähe eines alten Eichenwald­bestandes berge Risiken wegen des Eichenproz­essionsspi­nners.

In Anbetracht der angespannt­en Lage bei den Betreuungs­plätzen hat der Gemeindera­t die Verwaltung mit der Prüfung der Unterbring­ung einer weiteren Kindergart­engruppe im zur Zeit leerstehen­den Pfarrhaus beauftragt. Auch die Möglichkei­t, vorläufig eine Kindergart­engruppe im Gebäude der Grundschul­e Dalkingen unterzubri­ngen, steht zur Diskussion.

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