Die Mischung stimmt
Nach dem sechsten Sieg in der WM-Qualifikation freuen sich Deutschlands Fußballerinnen auf die EM 2022
FARO (SID) - Bei Steak, Fisch und Pommes ließen die deutschen Fußballerinnen ihr Länderspieljahr an der Algarve ausklingen. Den Weißund Rotwein zum Dinner spendierte Melanie Leupolz nach ihrem 75. Länderspiel, dann richteten sich die hungrigen Blicke ins EM-Jahr. „Wenn die Mannschaft sich weiter so entwickelt, dann gehören wir schon zu den Favoriten in England“, sagte der mitgereiste DFB-Interimspräsident Rainer Koch nach dem 3:1 (3:1) in Portugal vorausschauend auf die EURO in sieben Monaten (6. bis 31. Juli 2022).
Wie titelreif der Rekordeuropameister dann ist, darauf gibt die weiße Weste in der WM-Qualifikation wenig Hinweise. Der Kurs aber stimmt: Nach dem sechsten Sieg im sechsten Spiel (31:2 Tore) beträgt der Vorsprung des Tabellenführers der
Gruppe H auf Verfolger Portugal nun fünf Punkte. Nur die Gruppensieger qualifizieren sich direkt für die WM 2023 in Australien und Neuseeland.
Bundestrainerin Martina VossTecklenburg freut sich nach einem „wirklich guten Jahr“immens auf eine echte Standortbestimmung, wenn vom 17. bis 23. Februar 2022 schon EM-Luft geschnuppert wird. Bei einem Miniturnier in England sollen EM-Gegner Spanien, Olympiasieger Kanada und der EURO-Gastgeber die DFB-Auswahl auf Herz und Nieren prüfen. Denn die will nach zwei enttäuschenden Turnieren zurück ganz nach vorne an die Weltspitze.
Was Voss-Tecklenburg Mut macht: ein qualitativ sehr breiter Kader
und enormes Potenzial in der Offensive. „Wir haben intensiv an unserem Playbook gearbeitet“, betonte die 53-Jährige, die im heißen EMCasting eine vielversprechende Mischung erkennt aus „Unbekümmertheit und auch totalem Leadership“.
Im nächsten Jahr ruhen die Hoffnungen zudem auf dem Comeback der etatmäßigen Kapitänin Alexandra Popp, die wegen einer Knorpelverletzung im Knie seit Mai außer Gefecht gesetzt war. In Abwesenheit der erfahrenen Wolfsburgerin ging Bayern-Stürmerin Lea Schüller als Tormaschine voran: Gegen Portugal erzielte die 24-Jährige bereits ihr zehntes Tor der WM-Quali; zudem trafen Svenja Huth und Leupolz.