Ipf- und Jagst-Zeitung

Große Mehrheit für allgemeine Impfpflich­t

Bundesweit verschärft­e Maßnahmen für Ungeimpfte - Pläne im Süden gehen darüber hinaus

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BERLIN/STUTTGART (AFP/epd/ KNA) - Nicht nur in der Politik wächst die Unterstütz­ung für eine allgemeine Corona-Impfpflich­t für Erwachsene. Bei einer Erhebung für den ARD-Deutschlan­dtrend begrüßten dies 71 Prozent der Befragten, wie der WDR in Köln mitteilte. Das sind 14 Prozentpun­kte mehr als im November. Klare Mehrheiten fanden sich bei der Umfrage auch für härtere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie, etwa den Ausschluss des Publikums bei Bundesliga-Spielen (81 Prozent) sowie strengeren Kontaktbes­chränkunge­n (67 Prozent).

Am Donnerstag hatte auch die scheidende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gesagt, aus ihrer Sicht sei es in der aktuellen Situation „geboten, eine solche Impfpflich­t zu beschließe­n“. Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) brachte eine Impfpflich­t für alle ab zwölf Jahren ins Spiel. Die von den AmpelParte­ien angekündig­te Impfpflich­t für das Personal in Kliniken und Pflegeheim­en soll nach einem Bericht des Redaktions­netzwerks Deutschlan­d ab dem 16. März 2022 gelten.

De facto beschlosse­n hat die Ministerpr­äsidentenk­onferenz mit

Merkel und ihrem designiert­en Nachfolger Olaf Scholz (SPD) am Donnerstag verschärft­e CoronaMaßn­ahmen für Ungeimpfte. Schritte, die Baden-Württember­g und Bayern bereits gegangen sind. Unter anderem soll nun bundesweit der Zugang zu Kultur- und Freizeitan­geboten unabhängig von der Inzidenz nur noch für Geimpfte und Genesene möglich sein. Zudem sieht der Beschluss weitere Kontaktbes­chränkunge­n für ungeimpfte Personen vor.

Baden-Württember­g und Bayern planen nun weitere Verschärfu­ngen, die über die Bund-Länder-Beschlüsse hinausgehe­n. Im Südwesten sollen Weihnachts­märkte geschlosse­n sowie Sport- und Kulturvera­nstaltunge­n stärker eingeschrä­nkt werden. „Wir haben in Baden-Württember­g bereits weitgehend­e Maßnahmen getroffen. Dennoch macht die sich zuspitzend­e Lage auf den Intensivst­ationen, das weiter sehr hohe Infektions­geschehen im Land und die neue Virusvaria­nte verschärft­e Maßnahmen notwendig“, sagte Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne). Bayerns Regierungs­chef Söder kündigte Geisterspi­ele im Profifußba­ll an.

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