Alpha, Beta, Dingsda
Aus akutem Anlass ist es geboten, ein paar Worte über das griechische Alphabet zu verlieren. Die alten Griechen wären entsetzt, was in den Jahren der Pandemie mit Alpha, Beta, Gamma, Delta und zuletzt Omikron geschehen ist. Vormals unschuldige Buchstaben hat das Corona-Chaos zu Boten des Schreckens gemacht. Womit wir schnurstracks beim Götterboten Hermes wären, der nicht nur zwischen Olymp und Erde Nachrichten überbrachte, sondern auch Gott so unterschiedlicher Disziplinen wie Redekunst und Gymnastik war.
Lange Zeit gehörte es bei Königen zum guten Ton, den Überbringer schlechter Nachrichten in einem Anflug von Erregung, ohne viel Federlesens hinzurichten. Ein Schicksal, das den pandemischen Kündern wie Christian Drosten oder Karl Lauterbach bislang zum Glück erspart geblieben ist. Dennoch richtet sich der Groll dieser Tage nicht selten auf jene Menschen, die so dreist sind, nicht zu sagen, was man am liebsten hören möchte. Nämlich dass Omikron ein harmloses Wurzelgemüse ist, das mit griechischem Tsatsiki und einem schönen Glas Retsina genossen, ein hervorragendes Mittagessen abgibt.
Leider handelt es sich aber um eine noch schlecht einzuschätzende Virusvariante. Vor diesem Hintergrund muss man sich Gedanken machen, ob das griechische Alphabet in Zukunft noch ausreicht, um uns in Angst und Schrecken zu versetzen. Denn es hat ja nur 24 Buchstaben. Wenn es so weitergeht, langt das höchstens bis zur siebten Welle. Übrigens: Der 16. Buchstabe des Griechischen Alphabets heißt Pi. (nyf)