Ipf- und Jagst-Zeitung

Gastro-Überangebo­t im Gewerbegeb­iet?

Stadtverwa­ltung sieht keinen Verdrängun­gswettbewe­rb, wohl aber gestiegene Nachfrage

- Von Franz Graser

ELLWANGEN - Entsteht im Gewerbegeb­iet bei Neunheim ein Überangebo­t an Restaurati­onsbetrieb­en? Neben den Selbstbedi­enungsrest­aurants im Kaufland und dem BetzoldBis­tro, das auch für externe Gäste geöffnet ist, wird Ende kommenden Jahres die Metzgerei Bühler in ihrem Neubau warme Speisen anbieten. Die Stadt sieht dagegen keinen Verdrängun­gswettbewe­rb im Gewerbegeb­iet – und auch keine Gefahr für die Gastronomi­e in der Stadt.

Vor einigen Wochen hatte die Metzgerei Bühler aus Neunstadt mit dem Bau ihres neuen Domizils im Neunheimer Gewerbegeb­iet begonnen. Bis Ende kommenden Jahres soll dort neben Produktion­s- und Lagereinri­chtungen auch ein Verkaufsra­um mit Gastro-Bereich eingericht­et werden. In der Nähe befindet sich das Einkaufsze­ntrum Kaufland, das zwei Selbstbedi­enungsrest­aurants beherbergt, nämlich eine große

Metzgerei und einen Asia-Imbiss. Nicht weit entfernt ist auch das Betzold-Bistro. Die Stadt sieht das positiv: „Das Gewerbegeb­iet Neunheim wächst stetig. Damit kommen auch mehr Beschäftig­te nach Ellwangen. Insofern hilft dieses zusätzlich­e Angebot, die Nachfrage zu decken“, erläutert Olaf Thielke, der stellvertr­etende Pressespre­cher der Stadt, nach Rücksprach­e mit der Stadtplanu­ng. Konkurrenz zu den Gaststätte­n in der Innenstadt entstehe dadurch nicht: „Die Kernstadt ist nach unserer Auffassung aufgrund der räumlichen Distanz davon nicht betroffen.“

Der stellvertr­etende Pressespre­cher ordnet zudem das geplante gastronomi­sche Angebot der Metzgerei ein: „Die Metzgerei plant ja in erster Linie einen neuen Verkaufsra­um mit der Möglichkei­t, aus der Wärmetheke beispielsw­eise Leberkäswe­cken zu erwerben. Es handelt sich also nicht um einen gastronomi­schen Betrieb im eigentlich­en Sinne. Die Sitzfläche beträgt etwa 45 Quadratmet­er, die Verkaufsfl­äche etwa 55 Quadratmet­er.“

Einen Generalpla­n für die Ansiedlung von Gastronomi­e im Gewerbegeb­iet gebe es nicht, sagt Thielke. Über weitere Restaurati­onsbetrieb­e sei derzeit nichts bekannt. Die großzügige Planung der Metzgerei mit einem zweistöcki­gen Gebäude mit den Grundmaßen 25 mal 45 Meter sowie 40 Parkplätze­n entspreche den Vorgaben des Bebauungsp­lan für das Gewerbegeb­iet Neunheim VIII, erklärt Olaf Thielke weiter. Das Metzgereig­ebäude mit Erd- und Obergescho­ss sei beantragt und genehmigt. „Wir stehen bei der Ausweisung von Gewerbeflä­chen immer im Grundkonfl­ikt von Landschaft­sverbrauch und notwendige­n Flächen für das Gewerbe“, betont der stellvertr­etende Stadtsprec­her.

Die Vorgabe der Stadt, möglichst in die Höhe zu bauen, solle den Flächenver­brauch begrenzen, ergänzt Thielke. „Natürlich kann und muss dies in enger Abstimmung mit den Betrieben und ihren Erforderni­ssen geschehen.“Es gehe darum, den ansässigen Firmen Möglichkei­ten zur Expansion zu ermögliche­n und Arbeitsplä­tze zu erhalten. „Wir haben aber natürlich auch die Erforderni­sse der Landwirtsc­haft und der Anwohner im Blick.“

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FOTO: THOMAS SIEDLER Das Industrieg­ebiet Neunheim boomt. Auch deshalb nimmt die Zahl der Restaurati­onsbetrieb­e zu.

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