Herausfordernde Zeiten für das Juze
Margret Schreg berichtet dem Kulturausschuss, was trotz Pandemie möglich war
ELLWANGEN (R.) - „Die beiden vergangenen Jahre sind spannend und schwierig gewesen“, hat Margret Schreg, stellvertretende Leiterin des Jugend- und Kulturzentrums, kurz Juze, im Kulturausschuss gesagt. Die Arbeit sei stark von der Pandemie geprägt gewesen, der offene Bereich über lange Strecken geschlossen, das Team in Kurzarbeit. „Das hat das Miteinander schwierig gemacht“, so Schreg. Dennoch konnten etliche Angebote realisiert werden.
Dabei habe es sich in erster Linie um feste Gruppen wie „Naturentdecker unterwegs“für Kinder ab sieben Jahren und „Expedition Juze“gehandelt, berichtete Margret Schreg. Fast ohne Einschränkungen habe das Juze Angebote im Freien wie das Projekt „Naturschutz Ellwangen – mach mit“machen können mit einem Insektenschutzprojekt und einer Pflanzaktion mit der Mittelhofschule am Kressbachsee. Angebote wie die „Klimahelden“mit Jugendlichen aus dem Jugendrat habe man auf OnlineMeetings umstellen können.
Bei der „Lernoase“, die Schülerinnen und Schüler der Buchenbergschule bei ihren Hausaufgaben unterstütze und damit Familien entlaste, sei die Nachfrage groß gewesen. Auch in den Teilorten sei das Juze präsent.
Die Angebote des Sommerferienprogramms 2020 und 2021, so Schreg, habe das Juze fast ohne Einschränkungen durchführen können. Bewährt habe sich die Umstellung auf Online-Anmeldung. Spezielle Events der 2019 ins Leben gerufenen „Freitagslounge“für junge Menschen ab 16 Jahren wie Sommercafé, Nachtflohmarkt und Poetry Slam seien gut angenommen worden. Auf Nachfrage von Rudolf Wiedmann (CDU) sagte Schreg, die Teilnahme sei stark von den Aktionen abhängig. Am Sommercafé und der Halloweenparty hätten zwischen 50 und 60 Jugendliche teilgenommen.
Aktuell, so Margret Schreg, beschäftige Kinder, Jugendliche und das Team der Umzug in die Räume des ehemaligen Kasernengeländes sowie der geplante Juze-Neubau im Zuge der Landesgartenschau: „Ein möglichst reibungsloser Wechsel erfordert langfristige Planungen. Aber wir sind froh über die Entscheidung“, so Schreg. Pandemiebedingt und durch die längere Erkrankung von Juze-Leiter Jörg Mayer, die auch eine personelle Neuaufstellung nötig mache, gebe es allerdings viele Fragezeichen.
SPD-Fraktionschef Herbert Hieber dankte Schreg und dem JuzeTeam: „Ihre Arbeit hat hohen pädagogischen Wert.“Er regte eine engere Zusammenarbeit mit den Schulsozialarbeitern an. „Ihre Arbeit ist sehr wertvoll“, fand auch Rudolf Wiedmann. Allerdings fehlten ihm technische und handwerkliche Angebote. Vielleicht könnten die Jugendlichen den Handwerkern beim Übergangsdomizil in der Kaserne zur Hand gehen und selbst mit anpacken. „Das machen sie“, so Schreg, etwa beim Reparieren von Mobiliar im Außenbereich und bei den Naturschutzprojekten, bei denen auch schon mal ein Akkuschrauber zum Einsatz komme. Vor der Pandemie habe eine Gruppe von Jungen die Räume des alten Juze gestrichen: „Sie kommen jetzt gar nicht mehr. Das finde ich sehr traurig“, sagte Schreg.
Die Frage von Fritz Widmann (CDU), ob das Juze-Team in die Interimsplanungen eingebunden sei, beantwortete sie positiv: „Der Kontakt ist gut. Wir werden gehört.“Es gebe Wünsche, die leider nicht umsetzbar seien. Man habe sich, so Bürgermeister Volker Grab, in der Kaserne getroffen und die Räume entsprechend der Konzeption aufgeteilt. Für den Juze-Neubau werde ein Raumkonzept entwickelt.
„Wir können nicht alle Wünsche erhören, aber alle werden gehört und abgestimmt“, sagte Oberbürgermeister Michael Dambacher. Kinder und Jugendliche seien die Hauptleidtragenden der Pandemie, so der OB. Er dankte dem Juze-Team für die ausgezeichnete Arbeit.