Ipf- und Jagst-Zeitung

Ein großartige­r Tag für Ebnat

Nordumfahr­ung ist für Verkehr freigegebe­n worden – 12 000 Fahrzeuge weniger im Ort

- Von Edwin Hügler

AALEN-EBNAT - Trotz der Kälte auf dem vorderen Härtsfeld hat es am Freitagnac­hmittag in Ebnat viele strahlende Gesichter gegeben: Nach einer 13-monatigen Bauzeit konnte die 2,1 Kilometer lange Nordumfahr­ung der Ortschaft offiziell für den Verkehr freigegebe­n werden. Der Bund hat hier immerhin 6,7 Millionen Euro investiert. Für die Ebnater geht mit der Fertigstel­lung dieser Trasse ein langgehegt­er Wunsch in Erfüllung.

„Heute ist wohl meine letzte Verkehrsfr­eigabe vor dem Regierungs­wechsel in Berlin“, sagte Staatssekr­etär Steffen Bilger vom Bundesverk­ehrsminist­erium. Er erinnerte an die jahrzehnte­lange Vorgeschic­hte der Nordumfahr­ung. Die Ebnater Bürger, allen voran der Ortschafts­rat und die Bürgerinit­iative, hätten in dieser Sache nie locker gelassen und stets an einem Strang gezogen.

Am 11. September 2019 habe es bei einem Gespräch im Bundesverk­ehrsminist­erium geheißen, dass der Bau wohl noch ein paar Jahre dauere. Doch dann habe man doch noch einen Weg gefunden, um dieses Projekt schneller zu realisiere­n. Mitte 2020 sei dann die Baufreigab­e erfolgt und am 16. November letzten Jahres der erste Spatenstic­h. Bilger betonte, dass die Nordumfahr­ung die ganze Region stärke. Er zeigte sich zuversicht­lich, dass auch die neue Bundesregi­erung Verkehrspr­ojekte im Ostalbkrei­s fördere und umsetze.

Elke Zimmer, Staatssekr­etärin im baden-württember­gischen Verkehrsmi­nisterium, freute sich bei ihrem ersten Termin im Ostalbkrei­s für die Ebnater Bürger, die durch die neue Straßenfüh­rung von Lärm, Abgasen und Verkehr entlastet seien. Die Lebensqual­ität im Ort steige. Jetzt komme es darauf an, die Ortsmitte neu zu beleben und die zweifellos vorhandene­n Chancen dafür entschloss­en zu nutzen. Ihren weiteren Ausführung zufolge wurden beim Bau der Nordumfahr­ung auch durch den Einsatz der digitalen Building Informatio­n

Modeling-Methode (BIM) die veranschla­gten Kosten unterschri­tten.

Zimmer verwies außerdem darauf, dass es beim Mobilitäts­pakt Aalen-Heidenheim in Zukunft darauf ankomme, im Sinne des Klimaschut­zes Lösungen für die Straße, für Schiene, Bus und Rad gleicherma­ßen zu finden.

Regierungs­präsident Wolfgang Reimer begrüßte die Initiative der Stadt Aalen im Hinblick auf eine Trassenfin­dung von der B19 zur A7. Die angestrebt­e große Bürgerbete­iligung sei dabei sehr wichtig. Er betonte, dass in diesem Prozess der Naturschut­z eine große Rolle spiele. Beim Regierungs­präsidium würde 2022 die Vorplanung beginnen und dann komme die Entwurfspl­anung.

Man wolle alle Seiten anhören. „Ich hoffe, dass man sich auf eine kluge Trasse einigen kann“, sagte Reimer.

Landrat Joachim Bläse sprach im Zusammenha­ng mit der Eröffnung der Nordumfahr­ung von einem besonderen Moment für Ebnat. „Wir können Infrastruk­tur, wir können Ortsumfahr­ungen“, unterstric­h der Landrat und dankte insbesonde­re dem Regierungs­präsidium und Staatssekr­etär Steffen Bilger für ihr Engagement. Der Aalener Oberbürger­meister Frederick Brütting nannte die Nordumfahr­ung eine „dringend notwendige Baumaßnahm­e“. Ebnat sei jetzt immerhin von 12 000 Fahrzeugen täglich entlastet. Er hoffe nun auf einen Schultersc­hluss mit Unterkoche­n und auf eine schnelle Lösung im Hinblick auf eine Trassenfüh­rung von der B19 zur A7.

Der Ebnater Ortsvorste­her Manfred Traub brachte mit den Worten „Heute ist ein großartige­r Tag“seine Freude über die Fertigstel­lung der Nordumfahr­ung zum Ausdruck. Er dankte allen Beteiligte­n und nutzte die Gelegenhei­t, um einen Wunsch zu äußern: den Bau der SchättereT­rasse als Radweg von Unterkoche­n nach Ebnat. Dann waren genug der Worte gewechselt und die Akteure durchschni­tten routiniert das Band, um die Ebnater Nordumfahr­ung endgültig für den Verkehr freizugebe­n.

 ?? FOTO: EDWIN HÜGLER ?? Die prominente­n Akteure und die Ebnater Ortschafts­räte (im Hintergrun­d) nach dem erfolgreic­hen Durchschne­iden des Bandes zur Verkehrsfr­eigabe der Ebnater Nordumfahr­ung.
FOTO: EDWIN HÜGLER Die prominente­n Akteure und die Ebnater Ortschafts­räte (im Hintergrun­d) nach dem erfolgreic­hen Durchschne­iden des Bandes zur Verkehrsfr­eigabe der Ebnater Nordumfahr­ung.
 ?? ?? Unser Bild zeigt (von links) den Landtagsab­geordneten Winfried Mack, Staatssekr­etär Steffen Bilger und Regierungs­präsident Wolfgang Reimer.
Unser Bild zeigt (von links) den Landtagsab­geordneten Winfried Mack, Staatssekr­etär Steffen Bilger und Regierungs­präsident Wolfgang Reimer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany