Ein großartiger Tag für Ebnat
Nordumfahrung ist für Verkehr freigegeben worden – 12 000 Fahrzeuge weniger im Ort
AALEN-EBNAT - Trotz der Kälte auf dem vorderen Härtsfeld hat es am Freitagnachmittag in Ebnat viele strahlende Gesichter gegeben: Nach einer 13-monatigen Bauzeit konnte die 2,1 Kilometer lange Nordumfahrung der Ortschaft offiziell für den Verkehr freigegeben werden. Der Bund hat hier immerhin 6,7 Millionen Euro investiert. Für die Ebnater geht mit der Fertigstellung dieser Trasse ein langgehegter Wunsch in Erfüllung.
„Heute ist wohl meine letzte Verkehrsfreigabe vor dem Regierungswechsel in Berlin“, sagte Staatssekretär Steffen Bilger vom Bundesverkehrsministerium. Er erinnerte an die jahrzehntelange Vorgeschichte der Nordumfahrung. Die Ebnater Bürger, allen voran der Ortschaftsrat und die Bürgerinitiative, hätten in dieser Sache nie locker gelassen und stets an einem Strang gezogen.
Am 11. September 2019 habe es bei einem Gespräch im Bundesverkehrsministerium geheißen, dass der Bau wohl noch ein paar Jahre dauere. Doch dann habe man doch noch einen Weg gefunden, um dieses Projekt schneller zu realisieren. Mitte 2020 sei dann die Baufreigabe erfolgt und am 16. November letzten Jahres der erste Spatenstich. Bilger betonte, dass die Nordumfahrung die ganze Region stärke. Er zeigte sich zuversichtlich, dass auch die neue Bundesregierung Verkehrsprojekte im Ostalbkreis fördere und umsetze.
Elke Zimmer, Staatssekretärin im baden-württembergischen Verkehrsministerium, freute sich bei ihrem ersten Termin im Ostalbkreis für die Ebnater Bürger, die durch die neue Straßenführung von Lärm, Abgasen und Verkehr entlastet seien. Die Lebensqualität im Ort steige. Jetzt komme es darauf an, die Ortsmitte neu zu beleben und die zweifellos vorhandenen Chancen dafür entschlossen zu nutzen. Ihren weiteren Ausführung zufolge wurden beim Bau der Nordumfahrung auch durch den Einsatz der digitalen Building Information
Modeling-Methode (BIM) die veranschlagten Kosten unterschritten.
Zimmer verwies außerdem darauf, dass es beim Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim in Zukunft darauf ankomme, im Sinne des Klimaschutzes Lösungen für die Straße, für Schiene, Bus und Rad gleichermaßen zu finden.
Regierungspräsident Wolfgang Reimer begrüßte die Initiative der Stadt Aalen im Hinblick auf eine Trassenfindung von der B19 zur A7. Die angestrebte große Bürgerbeteiligung sei dabei sehr wichtig. Er betonte, dass in diesem Prozess der Naturschutz eine große Rolle spiele. Beim Regierungspräsidium würde 2022 die Vorplanung beginnen und dann komme die Entwurfsplanung.
Man wolle alle Seiten anhören. „Ich hoffe, dass man sich auf eine kluge Trasse einigen kann“, sagte Reimer.
Landrat Joachim Bläse sprach im Zusammenhang mit der Eröffnung der Nordumfahrung von einem besonderen Moment für Ebnat. „Wir können Infrastruktur, wir können Ortsumfahrungen“, unterstrich der Landrat und dankte insbesondere dem Regierungspräsidium und Staatssekretär Steffen Bilger für ihr Engagement. Der Aalener Oberbürgermeister Frederick Brütting nannte die Nordumfahrung eine „dringend notwendige Baumaßnahme“. Ebnat sei jetzt immerhin von 12 000 Fahrzeugen täglich entlastet. Er hoffe nun auf einen Schulterschluss mit Unterkochen und auf eine schnelle Lösung im Hinblick auf eine Trassenführung von der B19 zur A7.
Der Ebnater Ortsvorsteher Manfred Traub brachte mit den Worten „Heute ist ein großartiger Tag“seine Freude über die Fertigstellung der Nordumfahrung zum Ausdruck. Er dankte allen Beteiligten und nutzte die Gelegenheit, um einen Wunsch zu äußern: den Bau der SchättereTrasse als Radweg von Unterkochen nach Ebnat. Dann waren genug der Worte gewechselt und die Akteure durchschnitten routiniert das Band, um die Ebnater Nordumfahrung endgültig für den Verkehr freizugeben.