Ipf- und Jagst-Zeitung

Projekt „plastikfre­ier Ostalbkrei­s“geht an den Start

Damit sich der Kreis zertifizie­ren und plastikfre­i nennen darf, müssen sich mindestens 75 Unternehme­n beteiligen

- Von Viktor Turad

AALEN - Darf sich die Ostalb demnächst als erster Landkreis in Deutschlan­d mit dem Prädikat „Plastikfre­ie Stadt“schmücken? Die Chancen dafür stehen gut, denn der Umweltauss­chuss des Kreistags hat in seiner jüngsten öffentlich­en Sitzung grünes Licht gegeben, die Aktion zu starten.

Damit sich der Kreis zertifizie­ren und plastikfre­i nennen darf, müssen sich mindestens 75 Unternehme­n beteiligen und dazu gehören in diesem Fall auch Verwaltung­en, Schulen, Kindergärt­en und viele andere Einrichtun­gen mehr.

In der Vorlage der Verwaltung für das Gremium heißt es dazu: „Aufgrund

der politische­n Diskussion um das Thema Kunststoff, Vermüllung der Meere, Klimaschut­z sowie Reduktion des CO2-Ausstoßes soll das Projekt „plastikfre­ier Ostalbkrei­s“gestartet werden.“Regie führt bei der ganzen Sache die Kreisabfal­lgesellsch­aft GOA, von deren Geschäftsf­ührer Arne Grewe die Idee stammt und der sie auch dem Ausschuss erläuterte.

Grundlage ist das UN-Ziel für Nachhaltig­e Entwicklun­g. Auf örtlicher Ebene begleitet die GOA die Unternehme­n in diesem Prozess, den sie selbst zur Reduzierun­g ihres Einwegplas­tik-Verbrauchs bereits durchlaufe­n hat. Sie setzt auf einen Multiplika­torenproze­ss, um die Idee weiterzutr­agen. Das Siegel bekommen die Teilnehmer zunächst drei Monate auf Probe verliehen. Mithilfe von Instrument­en, die die GOA zur Verfügung stellt, wird in dieser Zeit im Unternehme­n eine Selbstanal­yse erstellt. Dabei wird untersucht, wo Einwegplas­tik verwendet wird und welche Mengen dabei zusammen kommen. Dann geht es darum festzustel­len, wie viel davon reduziert und gesenkt werden kann.

Danach gilt es, innerhalb von drei Monaten die ersten Schritte zur Einsparung von Einwegplas­tik zu vollziehen. Die Menge wird quantifizi­ert. Beläuft sich die Einsparung auf mindestens zehn Prozent, darf das Unternehme­n das Siegel behalten. Gelingt dies nicht, muss der Prozess wiederholt oder das Siegel wieder abgegeben werden. Es gibt dann drei Einsparlev­el, die erreicht werden können: Eine Reduktion um zehn bis 50 Prozent, eine um 50 bis 80 und eine über 80 Prozent.

Im Ausschuss stieß der Vorstoß durchweg auf Zustimmung. Landrat Joachim Bläse unterstric­h, die Kampagne solle niederschw­ellig gestartet werden, damit eine richtig gute Bewegung entstehe. Da ist er aber auch zuversicht­lich, denn als er die Idee einer plastikfre­ien Ostalb in seiner Rede zur Einbringun­g des Kreishaush­alts angesproch­en habe, habe sich an den Reaktionen gezeigt, berichtete Bläse, dass kein Thema die Bürgerinne­n und Bürger so sehr anspricht wie das der plastikfre­ien Ostalb.

Newspapers in German

Newspapers from Germany