Projekt „plastikfreier Ostalbkreis“geht an den Start
Damit sich der Kreis zertifizieren und plastikfrei nennen darf, müssen sich mindestens 75 Unternehmen beteiligen
AALEN - Darf sich die Ostalb demnächst als erster Landkreis in Deutschland mit dem Prädikat „Plastikfreie Stadt“schmücken? Die Chancen dafür stehen gut, denn der Umweltausschuss des Kreistags hat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung grünes Licht gegeben, die Aktion zu starten.
Damit sich der Kreis zertifizieren und plastikfrei nennen darf, müssen sich mindestens 75 Unternehmen beteiligen und dazu gehören in diesem Fall auch Verwaltungen, Schulen, Kindergärten und viele andere Einrichtungen mehr.
In der Vorlage der Verwaltung für das Gremium heißt es dazu: „Aufgrund
der politischen Diskussion um das Thema Kunststoff, Vermüllung der Meere, Klimaschutz sowie Reduktion des CO2-Ausstoßes soll das Projekt „plastikfreier Ostalbkreis“gestartet werden.“Regie führt bei der ganzen Sache die Kreisabfallgesellschaft GOA, von deren Geschäftsführer Arne Grewe die Idee stammt und der sie auch dem Ausschuss erläuterte.
Grundlage ist das UN-Ziel für Nachhaltige Entwicklung. Auf örtlicher Ebene begleitet die GOA die Unternehmen in diesem Prozess, den sie selbst zur Reduzierung ihres Einwegplastik-Verbrauchs bereits durchlaufen hat. Sie setzt auf einen Multiplikatorenprozess, um die Idee weiterzutragen. Das Siegel bekommen die Teilnehmer zunächst drei Monate auf Probe verliehen. Mithilfe von Instrumenten, die die GOA zur Verfügung stellt, wird in dieser Zeit im Unternehmen eine Selbstanalyse erstellt. Dabei wird untersucht, wo Einwegplastik verwendet wird und welche Mengen dabei zusammen kommen. Dann geht es darum festzustellen, wie viel davon reduziert und gesenkt werden kann.
Danach gilt es, innerhalb von drei Monaten die ersten Schritte zur Einsparung von Einwegplastik zu vollziehen. Die Menge wird quantifiziert. Beläuft sich die Einsparung auf mindestens zehn Prozent, darf das Unternehmen das Siegel behalten. Gelingt dies nicht, muss der Prozess wiederholt oder das Siegel wieder abgegeben werden. Es gibt dann drei Einsparlevel, die erreicht werden können: Eine Reduktion um zehn bis 50 Prozent, eine um 50 bis 80 und eine über 80 Prozent.
Im Ausschuss stieß der Vorstoß durchweg auf Zustimmung. Landrat Joachim Bläse unterstrich, die Kampagne solle niederschwellig gestartet werden, damit eine richtig gute Bewegung entstehe. Da ist er aber auch zuversichtlich, denn als er die Idee einer plastikfreien Ostalb in seiner Rede zur Einbringung des Kreishaushalts angesprochen habe, habe sich an den Reaktionen gezeigt, berichtete Bläse, dass kein Thema die Bürgerinnen und Bürger so sehr anspricht wie das der plastikfreien Ostalb.