Selbstreflexion in Licht und Hoffnung
Sternstunden in Westhausen mit Musik – Meditation mit Anleitung
WESTHAUSEN (ij) - Eine knappe Stunde gab es kein Handy, keine brandaktuelle Meldung, die sofort gelesen werden muss. Es gab nichts zu tun, außer da zu sein, die Musik zu genießen und über das Leben nachzudenken. Diese „kleinen“Sternstunden fanden in den vergangenen Wochen in der Kirche Sankt Mauritius in Westhausen statt. Jugendreferentin Petra Koch hatte die Reihe organisiert.
Kerzenlicht in der Kirche, Stille und ganz viel Atmosphäre – so empfing Sankt Mauritius am ersten Advent die KirchenbesucherInnen. Hier stand das Licht im Mittelpunkt, Licht und Hoffnung. „Das Licht der Hoffnung brennt weiter“, sagte Petra Koch den Menschen zu. „Auch dann, wenn alles andere bereits erloschen ist. Aufmerksam sein, Durststrecken durchstehen, sich verzaubern lassen, andere achten – all dies steckt im Advent.“Die beiden Jugendlichen Leni Rufner und Enya Koch nahmen die Gäste mit in ihre Gedanken.
Einen großen Teil zur Selbstreflexion trug an diesem Sonntagabend der Chor „CHORazon“unter der Leitung von Katharina Hutter bei. Der evangelische Gospelchor aus Aalen trat in Corona-Formation an, vermittelte lebendig das Bewusstsein, dass Gott Sinnstifter und Lichtbringer sein kann, wenn man es nur selbst zulässt. „Shine your light“hinterließ in astreiner Vierstimmigkeit und begleitet von perlenden Akkorden des Pianos eine Gänsehaut, während „Du bist mein Halt auf rauer See“die Lebendigkeit und Lebensfreude ausdrücken sollte.
An fünf Sonntagen, endend mit dem ersten Advent, gab es die „Sternstunden“in Westhausen. „Wir haben uns das Format für all diejenigen überlegt, die eine alternative Gottesdienstform ausprobieren wollen“, erklärt Petra Koch. Angelehnt an eine Wort-Gottes-Feier ließen die Sternstunden viel Raum fürs Nachdenken und Beten. Eine Meditation mit Anleitung sozusagen.
Bereits im vergangenen Jahr hatte sich das neue Format bewährt. Die Kirche war an allen Terminen coronakonform gefüllt. Bewusst wurde auch der Zeitraum vor dem Advent gewählt. „Der November ist noch nicht so voll mit Terminen und kann auch als dunkler Monat etwas Licht vertragen“, sagt Petra Koch. An den Sonntagen davor waren Themen wie „Bei Gott zu Hause“mit den Erstkommunionkindern und ihren Familien an der Reihe. Es gab den schlanken Gesang in einer „Byzantinischen Messe“und musikalische Klänge mit dem Kirchenchor sowie einem kleinen Kammerorchester um Ida Wunderlich.