Fußballverbände gehen vorzeitig in die Winterpause
„Die Entscheidung war erforderlich“: Sämtliche Partien ab diesem Samstag bis zum Jahresende abgesetzt
ist er aber nicht. Der Corona-Faktor wäre geltend gewesen, wenn elf Spieler aus dem Kader aufgrund der Infektion mit dem Virus fehlen. Im Fall des VfR sind es zehn – dazu kamen noch zwei Verletzte.
In dieser Situation bei nunmehr zehn Corona-Fällen und einem MiniKader ein Spiel anzutreten, wäre laut Wolf „unverantwortlich“. So rückte beispielsweise einer der Profis, Eduard Heckmann, gerade erst nach Corona-Genesung in das schmale Aufgebot. Und da ist ja noch ein Gegner. Zudem wäre ein Spiel mit dieser Rumpftruppe „Wettbewerbsverzerrung“. Für das Mini-Aufgebot mit letztlich sieben Spielern und den drei Torhütern wären es nicht einmal elf Spieler gewesen, die Partie in Mainz zu bestreiten. „Es ist hart. Wir sind sehr gebeutelt. Wir müssen das Ganze aber professionell angehen und das Beste daraus machen“, befand Lepore noch am Mittag. Nun reisen die Aalener an diesem Samstag nicht gen Mainz um dort am Sonntag mit einer Rumpftruppe zum Spiel auf dem Kunstrasenplatz bei dem Tabellenletzten anzutreten. Am Abend sagte er auch: „Die Gesundheit der Spieler steht im Vordergrund.“Eine professionelle Vorbereitung auf ein Liga-Spiel sähe laut Wolf ohnehin anders aus. Der Trainingsinhalt heute: Fußballtennis in der Halle, weil der Kunstrasenplatz nicht geräumt gewesen sei. Zudem ist nach dem Abgang von Achim Hägele (Masseur und Hygiene-Beauftragter) keiner im Staff, der die Antigen-Schnelltests durchführen darf. Wenn es nach Wolf ginge, müsste derzeit täglich getestet werden. „Das Drumherum muss stimmen“, kritisiert der Fußballlehrer die Bedingungen.
Zu den Konsequenzen zur VfRAbsage: Wenn das Spiel nicht noch offiziell abgesagt wird, gehen die Punkte nach Mainz. Und beim VfR wird in einigen Punkten weiter Gesprächsbedarf herrschen.
STUTTGART (an) - Die Fußballverbände in Baden und Württemberg haben laut einer Pressemitteilung des Württembergischen Fußballverbandes entschieden, sämtliche ab diesem Samstag bis zum Jahresende angesetzten Verbandsspiele abzusetzen und in das neue Jahr zu verlegen.
„Die Entscheidung war erforderlich“, so heißt es in der WFV-Pressemitteilung, „nachdem die Landesregierung bis Freitagabend weder eine neue Corona-Verordnung noch eine Corona-Verordnung Sport verkündet hat. Zu erwarten ist jedoch, dass eine Kabinennutzung ab Samstag nur noch unter 2G-Plus-Voraussetzungen möglich sein wird.
Möglicherweise gilt dies zudem auch für die Sportausübung. Vor dem Hintergrund dieser Rechtsunsicherheit und ganz kurzfristig zu erwartender Verschärfungen ist eine Fortsetzung des Spielbetriebs nicht zu vertreten."
WFV-Präsident Matthias Schöck: „Wir halten einen Spielbetrieb unter diesen Bedingungen für nicht mehr zumutbar. Unsere Vereine haben all die Regelungen in den vergangenen Wochen mit viel Engagement und Disziplin umgesetzt. Über Nacht Tests für das ganze Team zu organisieren, das können wir von niemandem verlangen.“Dass die neuen, drastischen Einschränkungen im Breitensport bereits einen Tag nach der Veröffentlichung gelten, halten die Präsidenten der Fußballverbände für äußerst unglücklich.
Ronny Zimmermann, Präsident des Badischen Fußballverbandes: „Wir müssen uns bei unseren Vereinen für die Kurzfristigkeit dieser
Entscheidung entschuldigen. Wir haben alles daran gesetzt, den Vereinen das Fußballspielen zu ermöglichen, wurden aber von den neuen Maßnahmen vollkommen überrascht.“
Mit der Absetzung aller Spiele in diesem Kalenderjahr ruht der Spielbetrieb im Amateurfußball in ganz Baden-Württemberg bis zum Ende der Winterpause. Dies gilt auch für die Oberligen Baden-Württemberg. Trainingsmöglichkeiten bestehen nach wie vor unter den Vorgaben der Corona-Verordnung Sport.