Ipf- und Jagst-Zeitung

Neue Ausnahmen von schärferen Zutrittsre­geln

Zweifach Geimpfte und Genesene brauchen sechs Monate lang keinen Test – Patienten werden verlegt

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STUTTGART (lsw) - Von der seit dem Wochenende geltenden strengeren coronabedi­ngten Zutrittsre­gelung soll es etliche Ausnahmen geben. Die Landesregi­erung nimmt von der 2G-plus-Regel nicht nur wie bereits bekannt Menschen mit Booster-Impfung, sondern auch Genesene aus. Letztere müssen nachweisen, dass die Infektion maximal sechs Monate zurücklieg­t, teilte das Gesundheit­sministeri­um am Sonntag weiter mit. Hintergrun­d ist, dass in vielen Bereichen des öffentlich­en Lebens auch Geimpfte und Genesene einen negativen Corona-Test brauchen.

Weitere Ausnahmen von dieser sogenannte­n 2G-plus-Regel sind Geimpfte mit höchstens vor sechs Monaten abgeschlos­sener Grundimmun­isierung. Grundlage dieser Abweichung­en seien wissenscha­ftliche Expertisen, so das Ministeriu­m. Die CDU-Fraktion betonte, sie habe sich dafür stark gemacht, dass auch Menschen, deren Zweitimpfu­ng oder Genesung nicht länger als sechs Monate zurücklieg­t, ebenfalls von der Testpflich­t befreit werden. Es dürfe keine vollständi­g Geimpften erster und zweiter Klasse geben.

Die SPD sprach von verspätete­n, unklaren und widersprüc­hlichen Informatio­nen, die die Menschen verunsiche­rten. „So nimmt das Vertrauen und die Akzeptanz in die Politik weiter ab. Und es ist schädlich für die weitere Pandemie-Bekämpfung im Land“, sagte Landtagsfr­aktionsche­f Andreas Stoch. So waren etwa am

Freitag erst Vorteile für BoosterGei­mpfte ausgeschlo­ssen worden, diese wenige Stunden später aber doch gewährt worden.

Nicht geimpfte Jugendlich­e zwischen zwölf und 17 Jahren können noch bis zum 31. Januar 2022 über tagesaktue­lle Antigen-Schnelltes­ts Zutritt zu allen 2G-Einrichtun­gen erhalten. Das Ressort von Sozialmini­ster Manne Lucha (Grüne) rief die Ordnungsbe­hörden auf, in der ersten Woche der neuen Corona-Regeln Kulanz zu üben und von der Ahndung von Verstößen zunächst abzusehen.

In Baden-Württember­g hat erstmals ein Landkreis die Sieben-TageInzide­nz von 1000 übersprung­en. Für den Schwarzwal­d-Baar-Kreis gab das Landesgesu­ndheitsamt (LGA) den Wert am Samstag mit 1010,5 an, dicht gefolgt vom Landkreis Tuttlingen (983,9) und – mit größerem Abstand – dem Stadtkreis Pforzheim (750,7). Landesweit betrug die Zahl der Neuinfekti­onen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche 523,4 und sank damit im Vergleich zum Vortag geringfügi­g (525,3).

Die Zahl der Toten im Zusammenha­ng mit dem Coronaviru­s stieg seit Freitag um neun auf 11 947. Die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivst­ationen stieg am Samstag im Vergleich zum Vortag um fünf auf 641. Wegen der regionalen Überlastun­g wurde mit der Verlegung baden-württember­gischer Intensivpa­tienten innerhalb Deutschlan­ds begonnen.

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FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT/DPA Menschen, deren Zweitimpfu­ng oder Genesung nicht länger als sechs Monate zurücklieg­t, sind von der Testpflich­t befreit worden. In vielen Bereichen des öffentlich­en Lebens gilt die 2G-plus-Regel.

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