Die Entscheidung ist okay, der Zeitpunkt eine Frechheit
Die Lage ist nicht wie im vergangenen Jahr. Wir wissen mittlerweile deutlich mehr über das Coronavirus, haben ein breites Impfangebot, was aber leider immer noch nicht alle annehmen möchten. Die Situation ist trotz dieses Impfangebots leider eine ähnliche wie im vergangenen Jahr. Die Inzidenzen schießen durch die Decke, die Intensivstationen sind prall gefüllt.
Dass die badischen und württembergischen Verbände nun die Amateurmannschaften abwärts der Oberliga in die Winterpause schickt, ist im Sinne der Risikominimierung in der nun wieder prekären und für viele unsicheren Lage sicherlich nachzuvollziehen. Dass diese Nachricht dann aber um etwa 20.30 Uhr an einem Freitagabend seitens des Verbands kommuniziert wird, ist schwach. Richtig schwach sogar. Die Ehrenamtlichen der Vereine waren eingeteilt, die Trainer haben ihre Mannschaften eingestimmt – für nichts. Dass Verschärfungen in diese Richtung kommen würden, war doch unter der Woche bereits abzusehen, oder etwa nicht?. Da wäre eine kurze Info vorab an die Vereine, in welche Richtung es gehen könnte, doch sicherlich möglich gewesen. Dabei ärgern sich nun die Verantwortlichen des WFV, dass sie seitens der Landesregierung bis zum Freitag nichts vernommen hatten. Wer hat Schuld? Müßig – und eigentlich auch egal.
Zu einem neuerlichen Abbruch der Saisons, wenn man sie diesmal auch werten könnte, da mehr als 50 Prozent der Spiele absolviert sind, darf es diesmal einfach nicht kommen. Das würde den Amateurfußball zerstören. Und, lieber WFV, im März wird voraussichtlich die Impflicht kommen, nur mal so als Tipp. Vielleicht kann man da im Vorfeld ja schon einmal einige Dinge mit den Vereinen austauschen – und nicht erst wieder am Abend zuvor. Ach, übrigens: man hätte mit den Verschärfungen weiterspielen können. Aber gut, wohl auch müßig.