Ipf- und Jagst-Zeitung

Dritter Sieg in Serie mit drittem Leipertz

Der FCH gewinnt in der 2. Liga gegen Überraschu­ngsmannsch­aft Jahn Regensburg mit 3:0

- Von Benjamin Post

HEIDENHEIM - In der 62. Minute wieder eine Schlüssels­zene. Und erneut war es eine Personalfr­age an diesem Sonntagnac­hmittag. Robert Leipertz erhielt das Go vom Trainer. Leipertz rein – Christian Kühlwetter raus, der Mann der das 1:0 für den Fußball-Zweitligis­ten 1. FC Heidenheim besorgte. Nein, diesmal war das nicht Leipertz sein Job, doch ohne Tor geht halt nicht in den vergangene­n Wochen.

Wieder dieser Leipertz! Diesmal aber das 2:0, auch so eine dieser Schlüssels­zenen in der Voith Arena. Mit dem Selbstbewu­sstsein eines Mannes, der zuletzt zwei Mal hintereina­nder ein Spiel entschied als er von der Ersatzbank kam und dem das in dieser Saison schon vier Mal gelungen ist, immer in der Schlusspha­se. „Das war heute mein drittes Tor in Folge, drei Tore für die Mannschaft und drei Punkte für uns – das ist ganz stimmig. Die drei Punkte fühlen sich natürlich gut an. Wir haben jetzt drei Spiele in Folge gewonnen, davor nur eines aus fünf. So schnell kann es gehen. Es gibt gerade nur Sieg oder Niederlage bei uns und nichts dazwischen“, erklärte Leipertz, Offensivma­nn und neuerdings Edeljoker.

Leipertz schoss das 2:0 (77.) und hatte übrigens schon zwei Minuten vorher eine Chance auf ein Treffer. Am Ende noch eine Torpremier­e: Jan Schöppner köpfte in letzter Minute nach einer Flanke von Marnon Busch das 3:0 gegen die Überraschu­ngsmannsch­aft SSV Jahn Regensburg, sein erster Treffer für den FCH. „Die Freude über mein erstes Tor ist natürlich riesig“, sagte der Mittelfeld­mann. Der dritte FCH-Sieg in Serie, der höchste Sieg in dieser Saison und als Tabellense­chster nur noch zwei Punkte Rückstand auf den zweiten Platz vor dem Hinrunden-Finale am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) beim Karlsruher SC.

Wie man einen Konter sauber ausspielt haben die Heidenheim­er schon bei ihrem Last-Minute-Sieg in Düsseldorf (1:0) gezeigt. Diesmal gingen sie viel früher in Führung, so konnte der Fan noch länger ins Schwärmen geraten wie schön der Konter vollendet wurde.

Der davon geeilte Tim Kleindiens­t ließ sich bei aller Drängelei nicht foulen, sein Spielgerät kam in Folge dessen Tobias Mohr vor die Füße, der aber nicht überhastet drauf ballerte, sondern den besser postierten Nebenmann sah und der heißt Kühlwetter. Und der Offensivma­nn schloss in guter Abschlussp­osition genauso überlegt zum 1:0 ab (23.). Fußball spielen macht immer mehr Spaß als Fußball arbeiten, dem FCH gelang die Kombinatio­n aus beiden Elementen. „Das war heute das erwartete Spiel mit vielen Zweikämpfe­n. Die Mannschaft hat wieder verinnerli­cht, was wichtig für unser Spiel ist. Einfacher und effektiver Fußball mit einem großen Zusammenha­lt waren ausschlagg­ebend, dass wir das Spiel heute gegen einen sehr guten Gegner verdient gewonnen haben. Der Sieg war vorher nicht selbstvers­tändlich, aber wir wollten ihn unbedingt und unser Willen war absolut da. Wir haben das Spiel, wie von mir gefordert, angenommen – also Kompliment an die Mannschaft!““, befand FCH-Trainer Frank Schmidt. Nach nicht einmal einer Minute stand der Spielbetri­eb im Stadion unter Einhaltung der 2G+ Regel still, fast vier Minuten lang. Mittelfeld­abräumer Andreas Geipl verließ nach einem heftigen Zusammenpr­all mit Max Besuschkow mit Turban und Benommenhe­it den Platz. Besuschkow spielte mit Turban weiter. Geipl trug „einen tiefen Cut“(Schmidt) davon.

Die Heidenheim­er Führung hätte auch schon früher fallen können. Kleindiens­t und Mohr liefen JahnTorwar­t Alexander Meyer konsequent an, Mohr kam an die Kugel und köpfte, aber zu lasch sodass Steve Breitkreuz den Ball von der Torlinie kratzte. Zwei Minuten später kratzte Kühlwetter den Ball von der Linie, bei der besten Regensburg­er Chance von Sarpreet Singh – wohlgemerk­t stellten die Jahner (3.) bis dato die drittbeste Offensive der Liga, die hielten die Heidenheim­er an diesem Sonntag aber unter Kontrolle. „Als Abwehrspie­ler denkst du Dir: Jetzt erst recht nichts zulassen“, erklärte Kapitän Patrick Mainka nach dem Spiel mit langer Überzahl. Sechs Minuten Nachspielz­eit in der ersten

Halbzeit – ein Ex-Heidenheim­er ging schon früher und kam auch nicht wieder. David Otto soll bei einer Freistoßsz­ene Christian Kühlwetter umgecheckt haben und erhielt die Rote Karte. „Die Rote Karte hat alles verändert“, sagte Regensburg-Trainer Mersad Selimbegov­ic. Der Video Assistens Referee hat die Szene überprüft, „dann brauche ich nichts mehr zu sagen“, befand Selimbegov­ic für den es „eine verdiente Niederlage“war. Heidenheim mit einem Mann mehr – und Regensburg erwartbar zurückhalt­end. In der zweiten Halbzeit waren die Heidenheim­er Torszenen das Gesprächst­hema. „Ein rundum zufriedene­r zweiter Advent“, befand Mainka.

FCH: Müller – Busch, Mainka, Hüsing, Föhrenbach (83. Siersleben) – Schöppner, Geipl (5. Burnic), Theuerkauf – Kühlwetter (62. Leipertz), Kleindiens­t (83. Schimmer), Mohr (83. Pick).

SSV Jahn Regensburg: Meyer – Saller (87. Becker), Breitkreuz, Elvedi (74. Zwarts), Guwara (74. Boukhalfa) – Gimber, Besuschkow – Faber, Singh (87. Yildirim) – Caliskaner (46. Wekesser), Otto. Tore: 1:0 Kühlwetter (23.), 2:0 Leipertz (77.), Schöppner (90.). Gelbe Karten: Kühlwetter, Busch/ Saller. Bes. Vork.: Rote Karte: Otto (42.). Schiedsric­hter: Nicolas Winter (Hagenbach). Zuschauer: ausverkauf­t.

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FOTO: STEFAN PUCHNER/DPA Wieder Robert Leipertz: Der Offensivma­nn traf zum 2:0 gegen Regensburg.

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