Historisches Desaster
Freiburg demütigt Mönchengladbach mit 6:0
2. Bundesliga (16. Spieltag)
Werder Bremen – Erzgeb. Aue 4:0 (2:0) Tore: 1:0 Schmid (7.), 2:0 Veljkovic (19.), 3:0 Ducksch (53.), 4:0 Füllkrug (57.). Darmstadt 98 – Fort. Düsseldorf 1:3 (0:2) Tore: 0:1 Hennings (16.), 0:2 Gjasula (41., Eigentor), 0:3 Narey (76.), 1:3 Tietz (85., Foulelfmeter).
1. FC Nürnberg – Holstein Kiel 2:1 (1:0) Tore: 1:0 Schäffler (6.), 2:0 Schuranow (63.), 2:1 Korb (88.).
SV Sandhausen – SC Paderborn 1:1 (0:1) Tore: 0:1 Mehlem (5.), 1:1 Ajdini (90.+3). – Huth (Paderborn) hält Handelfmeter von Testroet (17.).
Hansa Rostock – FC Ingolstadt 1:1 (0:1) Tore: 0:1 Keller (41.), 1:1 Verhoek (49.).
FC St. Pauli – Schalke 04 2:1 (2:0) Tore: 1:0, 2:0 Burgstaller (20., 39.), 2:1 Zalazar (75.).
1. FC Heidenheim – J. Regensburg 3:0 (1:0) Tore: 1:0 Kühlwetter (23.), 2:0 Leipertz (77.), 3:0 Schöppner (90.). – Zuschauer: 750. – Rote Karte: Otto (Regensb.; 42.), Tätlichkeit. Hannover 96 – Hamburger SV 1:0 (1:0) Tor: 1:0 Maina (13.).
Dyn. Dresden – Karlsruher SC 3:1 (0:0) Tore: 1:0 Königsdörffer (47.), 1:1 Schleusener (53.), 2:1 Königsdörffer (55.), 3:1 Daferner (69.). – Gelb-Rote Karte: Choi (Karlsruhe; 61.), wdh. Foulspiel.
MÖNCHENGLADBACH (dpa/SID) Adi Hütter klatschte tapfer seine Spieler ab, ehe er nach der wohl schlimmsten Woche seiner Trainerkarriere Kopf schüttelnd und mit versteinerter Miene im Stadiongang verschwand. Acht Tage nach dem 1:4-Derby-Debakel beim 1. FC Köln präsentierte sich sein Team Borussia Mönchengladbach beim historischen 0:6 (0:6) gegen den SC Freiburg eine Halbzeit lang kopf- und emotionslos. „In erster Linie gilt es, sich zu entschuldigen für unseren Auftritt heute, der auch nicht zu akzeptieren ist“, sagte Hütter im Streamingdienst DAZN.
„Oh, wie ist das schön“, schallte es schon vor der Halbzeit durch den spärlich gefüllten Borussia-Park. Die Gladbacher Fans sangen höhnisch, die Freiburger freudig – alle jedoch ungläubig. Denn sie erlebten Bundesliga-Geschichte: 0:6 stand es bereits, schon nach 25 Minuten hatte der SC Freiburg fünf Auswärtstore erzielt – als erster Club in der Liga-Historie.
Mit Profi-Fußball hatte der schlimme Gladbacher Auftritt am Sonntag allerdings wenig zu tun und erinnerte teilweise an das 2:8 im Oktober 1998 gegen Bayer Leverkusen. Vor 23 Jahren hatte es zur Pause aber nur 0:4 gestanden. „Wer letzte Woche gedacht hatte, es geht nicht tiefer, ist heute eines Besseren belehrt worden“, sagte Nationalspieler Jonas Hofmannn. „Wir haben absolute Scheiße und Katastrophe gespielt“, meinte Patrick Herrmann bei DAZN. „Teilweise surreal“fand Sportdirektor Max Eberl die erste Halbzeit, er habe sich gefragt: „Warum wehren wir uns nicht?“Trotz der höchsten Heimniederlage seit 23
Jahren und dem Absturz auf den 13. Platz sprach er Trainer Adi Hütter eine Jobgarantie aus: „Man geht einen Weg. Das heißt, durch dick und dünn zu gehen“, sagte Eberl.
Aufseiten der Freiburger herrschte hingegen eitel Sonnenschein. „Ich weiß, dass wir eine brutale Leistung gebracht haben“, sagte Nico Schlotterbeck. Philipp Lienhardt befand, dass es „ein sehr schönes Gefühl“ist. Nüchterner reagierte Trainer Christian Streich: „Das war fast ein bisschen skurril. Fast jede Aktion in der ersten Halbzeit führt zu Toren, das ist unerklärlich.“Maximilian Eggestein (2.), Kevin Schade (5.), Lienhart (12.), Nicolas Höfler (19.), Lucas Höler (25.) und Schlotterbeck (37.) bestraften die zahlreichen Unzulänglichkeiten der Gastgeber eiskalt.
Durch den höchsten Auswärtssieg ihrer Bundesliga-Geschichte beendeten die Freiburger ihre Negativserie von zuletzt drei Niederlagen. Damit liegen sie auch nach dem 14. Spieltag auf einem Champions-League-Platz.