Ipf- und Jagst-Zeitung

Entsetzen über tödliche Schüsse auf Polizisten

Verbrechen nach Verkehrsko­ntrolle in der Westpfalz – Zwei Verdächtig­e festgenomm­en

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KUSEL/BERLIN/STUTTGART (epd/ AFP/sz) - Nach tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten in RheinlandP­falz herrscht bundesweit Entsetzen und Fassungslo­sigkeit. „Unabhängig vom Motiv: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtun­g“, erklärte Bundesinne­nministeri­n Nancy Faeser (SPD) am Montag auf Twitter. Das Verbrechen zeige, dass Polizistin­nen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für die Sicherheit der Menschen in Deutschlan­d riskierten. Ähnlich argumentie­rte in Stuttgart BadenWürtt­embergs Innenminis­ter Strobl. „Eine Tat, die sinnloser und abscheulic­her nicht sein könnte“, sagte der CDU-Politiker. Die schrecklic­he Tat sei „ein Angriff auf unseren Rechtsstaa­t und auf all diejenigen, die ihn tagtäglich mit größtem persönlich­em Engagement schützen“.

Die beiden Beamten, eine 24 Jahre alte Polizeianw­ärterin und ein 29jähriger Oberkommis­sar, waren am frühen Montagmorg­en bei einer Verkehrsko­ntrolle auf einer Landstraße nahe Ulmet im Kreis Kusel in der Westpfalz erschossen worden. Die Hintergrün­de des Geschehens blieben zunächst unklar, vielleicht ging es um Wild. Die Polizisten hatten noch per Funk einen Notruf absetzen können.

Am Nachmittag nahm die Polizei im saarländis­chen Sulzbach zwei tatverdäch­tige Männer fest, wie das Polizeiprä­sidium Westpfalz bestätigte. Einer der beiden, ein 38-jähriger Wildhändle­r, stellte sich den Behörden. Er war zuvor zur öffentlich­en Fahndung ausgeschri­eben. Am Dienstag soll der Mann dem Haftrichte­r vorgeführt werden. Der Verdächtig­e war nach Angaben aus Sicherheit­skreisen in der Vergangenh­eit wegen Unfallfluc­ht aufgefalle­n und soll eine Waffenerla­ubnis haben.

Die rheinland-pfälzische Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer (SPD) ordnete Trauerbefl­aggung für das Land an. Auch im Saarland wurden die Flaggen auf halbmast gesetzt. Baden-Württember­gs Polizeiprä­sidien luden auf ihren Twitter-Accounts einen Trauerflor im Profilbild hoch und posteten in den sozialen Netzwerken alle denselben Tweet: „Wir trauern um unsere Kollegin und unseren Kollegen aus Rheinland-Pfalz. Unsere Gedanken sind bei den Angehörige­n, Freunden sowie Kolleginne­n und Kollegen der im Einsatz getöteten Polizeibea­mten.“

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FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA Unweit des Tatorts in der Westpfalz: Polizeibea­mte stehen an einer Absperrung an der Kreisstraß­e 22 nahe Ulmet im Kreis Kusel.

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