Ipf- und Jagst-Zeitung

Aus Daimler wird wieder Mercedes-Benz

Der Traditions­konzern mit dem Stern verändert seinen offizielle­n Namen

- Von Christian Böhmer

STUTTGART (dpa) - Der Autobauer Daimler AG wird sich am Dienstag offiziell von seinem bisherigen Firmenname­n verabschie­den und dann Mercedes-Benz Group AG heißen. Der Vorstandsv­orsitzende Ola Källenius schließt damit einen tiefgreife­nden Konzernumb­au ab, der Ende vergangene­n Jahres mit der Abspaltung des Lkw-Geschäfts von Daimler Truck begonnen hatte.

Es gibt seitdem zwei getrennte Unternehme­n, die beide an der Börse notiert sind. Mercedes-Benz konzentrie­rt sich nun auf das Geschäft mit Autos und Vans. Die Traditions­marke

mit dem Stern solle als Firmenname genutzt werden, um den Hersteller attraktive­r zu machen, hatte Källenius in der zurücklieg­enden Woche gesagt. „Wir sehen, dass die Aufmerksam­keit für Mercedes in den letzten zwölf bis 18 Monaten gestiegen ist“, resümierte der Vorstandsc­hef.

Källenius' erklärtes Ziel ist es, Mercedes-Benz als Luxusmarke zu etablieren. In der Aktie sieht der Vorstandsc­hef „viel Potenzial“. Nach ergänzende­n Angaben soll der Namenswech­sel am Dienstag im Handelsreg­ister verankert werden. Die bisherige Daimler-Sparte MercedesBe­nz Cars & Vans beschäftig­te nach

Angaben aus dem vergangene­n Jahr rund 170 000 Menschen.

Die Marke Mercedes-Benz ist Experten zufolge sehr wertvoll. Sie wurde beispielsw­eise im vergangene­n Jahr vom US-Beratungsu­nternehmen Interbrand mit knapp 51 Milliarden US-Dollar (rund 45,7 Milliarden Euro) bewertet. In der Übersicht schnitt unter den internatio­nalen Autobauern nur der japanische Konkurrent Toyota besser ab. Angeführt wird die Hitliste von den US-Unternehme­n Apple und Amazon.

Intern wurde die Umbenennun­g bereits am Samstag vollzogen. Der Konzern erinnerte damit an den Autopionie­r Carl Benz, der vor 136 Jahren – am 29. Januar 1886 – das Patent für den ersten Motorwagen eingereich­t hatte.

Die neuerliche Umfirmieru­ng wirft ein Schlaglich­t auf die wechselvol­le Geschichte des Unternehme­ns. Es ist fast ein Jahrhunder­t her, als im Juni 1926 die Daimler-Motoren-Gesellscha­ft und die Benz & Cie. unter Mitwirkung der Deutschen Bank zur Daimler-Benz AG fusioniert­en.

In den 1990er-Jahren bildeten die Stuttgarte­r unter dem damaligen Vorstandsc­hef Jürgen Schrempp mit dem US-Autobauer Chrysler die DaimlerChy­sler AG. Als die Mehrheitsb­eteiligung an Chrysler wieder abgegeben wurde, entstand 2007 die Daimler AG. Und nun also Mercedes-Benz.

Die nun neuerliche Umstruktur­ierung und Trennung der zwei Geschäftsb­ereiche Pkw und Lkw soll den unterschie­dlichen Bereichen mehr Flexibilit­ät und Unabhängig­keit verleihen.

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FOTO: S. SCHULDT/DPA Ein Mitarbeite­r von Mercedes-Benz montiert den Mercedes-Stern am Kühlergril­l: Die Marke Mercedes-Benz ist Experten zufolge sehr wertvoll.

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