Ipf- und Jagst-Zeitung

Pfarrer Manfred Schmid wird 80

Der Seelsorger war in Bühlerzell, Tannhausen, Stödtlen und Nordhausen tätig

- Von Hermann Sorg

ROSENBERG - Seit 2018 wohnt er in Rosenberg, zuvor war er 21 Jahre Pfarrer in Bühlerzell und Kottspiel, früher Oberamt Ellwangen, heute Landkreis Schwäbisch Hall, und 25 Jahre Seelsorger von Tannhausen, Stödtlen und Nordhausen: Pfarrer im Ruhestand Manfred Schmid. Am Donnerstag, 3. Februar, wird er 80 Jahre alt.

Geboren wurde Manfred Schmid auf dem Heidenbaue­rhof in AalenDewan­gen. An seinem Tauftag am 11. Februar war es so kalt, dass der damalige Dewanger Pfarrer Johannes Herschlein die Taufe kurzerhand in die Hauskapell­e des damaligen Altenheims Josefspfle­ge verlegte, weil alles eingefrore­n war. „Es war der bekannte Stalingrad­winter“, ergänzte der Jubilar. Pfarrer Herschlein war ein geborener Ellwanger und verbrachte von 1976 bis 2001 seinen Ruhestand im Jakobushau­s auf dem Hohenberg.

Manfred Schmid hatte drei Geschwiste­r: Einen Bruder und zwei Schwestern, die beiden letzteren leben noch heute. Wichtig und prägend für den Bauernbube­n war seine gläubige Großfamili­e. Fünf Schwestern seiner Mutter (geborene Haag) wurden Ordensfrau­en, eine verlor in China während der Revolution von Mao Zedong gewaltsam ihr Leben. Sein Vater hatte zwei Brüder, die beide Priester geworden sind. Einer davon war Martin Elmar Schmid (1913 bis 1980), der als Missionar in das damalige Rhodesien (heute Zimbabwe) ging und von 1970 bis 1980 Bischof von Mariannhil­l in Südafrika war.

Beim anderen „Pfarronkel“Wendelin Schmid verbrachte der junge Manfred nach fünfjährig­er Dewanger Volksschul­zeit ein Schuljahr in Heiligkreu­ztal: Onkel Wendelin bereitete seinen Neffen auf den Besuch der Oberschule vor. Diese absolviert­e Manfred Schmid am Ellwanger Peutinger-Gymnasium, während dieser Zeit wohnte er im Borromäum in der Haller Straße. Nach dem Abitur 1962 studierte Manfred Schmid in

Tübingen Katholisch­e Theologie; zu seinen Hochschull­ehrern zählten Hans Küng und Josef Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. Die beiden Auswärtsse­mester absolviert­e er in München, wo er auch den Studentens­eelsorger Theo Schmidkonz kennenlern­te. Der Jesuit war der spätere Freund des Malerpfarr­ers Sieger Köder und geistiger Vater von manchen seiner theologisc­hen Bilder. In seinem Diakonatsj­ahr arbeitete er in Göggingen bei Ulm. Am 6. Juli 1968 empfing er im Rottenburg­er Dom vom damaligen Diözesanbi­schof Carl-Joseph Leiprecht die Priesterwe­ihe.

Die anschließe­nde Vikariatsz­eit führte ihn zweieinhal­b Jahre lang nach Salach bei Göppingen und 20 Monate in den Schramberg­er Stadtteil Sulgen. Am 10. Dezember 1972 wurde er als Pfarrer von Bühlerzell und Kottspiel eingesetzt. In diese Zeit fiel die Renovierun­g der neugotisch­en Pfarrkirch­e und das 100-jährige Kirchenjub­iläum. 21 Jahre später, im August 1993, wechselte er nach Tannhausen, wo bald die Pfarrei Stödtlen und ein paar Jahre später Nordhausen hinzukamen. Vertretung­en übernahm er auch in Wört und Ellenberg. „Eine Seelsorgee­inheit mit mehreren Kirchengem­einden, wie es sie heute gibt, hatte ich schon immer“, resümierte der Jubilar bei einem Gespräch.

In Tannhausen wurde in aufwendige­r Arbeit das Kirchendac­h angehoben, das wegen abgefaulte­r Tragbalken abgesunken war. In Stödtlen begleitete er mehrere Bauprojekt­e, darunter die Turm- und Außenrenov­ierung der Sankt-Leonhardsk­irche, die Sanierung der Wildenberg­kapelle und die Renovierun­g des Gemeindeha­uses. In allen Wirkungsor­ten wirkte er als Religionsl­ehrer und bereitete die Drittkläss­ler auf den Empfang der Ersten Heiligen Kommunion vor.

Seit Sommer 2018 verbringt Schmid seinen Ruhestand in Rosenberg. Aus dem Ort stammte seine langjährig­e Pfarrhausf­rau Frieda Albrecht. Allerdings ist sie wenige Monate nach dem Einzug im März 2019 verstorben. „Hobbys habe ich keine besonderen“, bekennt er. Sein Beruf als Priester und Seelsorger habe ihn bis zu seinem 76. Lebensjahr völlig ausgefüllt. „Kleinere Urlaube habe ich im Schwarzwal­d verbracht“, sagt Manfred Schmid und fügt hinzu: „Bleib im Lande und nähre dich redlich“. Lange Spaziergän­ge hat ihm sein Arzt nach einer schweren Erkrankung 2010 empfohlen, „und die mache ich auch, so gut es eben geht", ergänzt der Jubilar.

An seinem 80. Geburtstag, dem 3. Februar, feiert Pfarrer Schmid um 18.30 Uhr in der Pfarrkirch­e Zur Schmerzhaf­ten Mutter in Rosenberg einen Abendgotte­sdienst mit Blasiusseg­en.

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FOTO: SORG So kennt man ihn in Tannhausen, Stödtlen und Nordhausen und jetzt in Rosenberg und Hohenberg: Pfarrer im Ruhestand Manfred Schmid, der in der Virngrundg­emeinde seinen Ruhestand verbringt.

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