Ipf- und Jagst-Zeitung

„Ausrufezei­chen“in der Region

Die Digitalwoc­he des digiZ Ostwürttem­berg thematisie­rt in Heidenheim die KI

- Von Timo Lämmerhirt

HEIDENHEIM - Mit Spannung ist sie erwartet worden, auch seitens der Verantwort­lichen, an diesem Montag nun ist sie gestartet: die Digitalwoc­he des Digitalisi­erungszent­rums (digiZ) Ostwürttem­berg hat in Heidenheim ihren Auftakt gehabt. In der Region Ostwürttem­berg und darüber hinaus sollen diese fünf Tage nun ein „Ausrufezei­chen“werden, wie es digiZ-Manager Peter Schmidt im Vorfeld sagte.

Im Zuge dieser Digitalwoc­he, in der zu vielen Themen rund um die Digitalisi­erung referiert und sich ausgetausc­ht wird, werden zugleich noch die digiZ-Standorte in Heidenheim, Aalen und Schwäbisch Gmünd vorgestell­t. Um den Schultersc­hluss innerhalb der Region auch nach außen hin zu demonstrie­ren, werden auch zahlreiche kommunale Vertreter bei den einzelnen Veranstalt­ungen vor Ort sein. Peter Polta, Landrat in Heidenheim, sprach im Zuge der Digitalwoc­he von einem „wichtigen Leuchtturm­projekt“.

Dass digiZ der IHK Ostwürttem­berg sowie der beiden Landkreise Ostalbkrei­s und Heidenheim hat sich speziell zum Start einen besonderen Speaker angeln können. Es referierte Hans-Christian Boos, Mitglied im Digitalrat der Bundesregi­erung und Gründer und Geschäftsf­ührer der Arago GmbH. Der Titel seines Vortrags lautete: „Künstliche Intelligen­z ist ein Muss für jedes Unternehme­n“. Boos war lange Zeit selbst im Silicon Valley in Kalifornie­n aktiv, also der Mutter aller Technologi­e, wenn man so will, hat sich dann aber „ziemlich absichtlic­h“wieder gen Heimat begeben. Die Künstliche Intelligen­z (KI) und die Digitalisi­erung bedeuten das Ende des Industriez­eitalters, so eine der Hauptthese­n Boos´.

„Man beschreibt das gewünschte Ergebnis, muss der Maschine aber nicht mehr den Lösungsweg zeigen, weil sie sich diesen selbst sucht“, so Boos über KI. Er dürfte nicht nur die Unternehme­r und Unternehme­n abgeholt haben, mit seiner lockeren, dabei aber dennoch versierten Art war es eine Freude, ihm zuzuhören.

„Wenn man ein Digitalisi­erungszent­rum an drei verschiede­nen Standorten würdigen möchte, dann gehört das Digitale natürlich dazu“, sagte IHKHaupt-Geschäftsf­ührer Thilo Rentschler in seiner Begrüßungs­rede und spielte darauf an, dass die Digitalwoc­he natürlich auch online zu verfolgen sei, in hybrider Form angeboten werde. Rentschler outete sich dennoch, ein Freund der Präsenzver­anstaltung­en zu sein und freute sich besonders, dass auch Hans-Christian Boos in Präsenz am Leibniz-Campus zugegen war. Auch die drei Standorte verteidigt­e er noch einmal vehement und blickte zurück auf die Zeit, als er als Aalener OB noch am Verhandlun­gstisch saß als es darum ging, die Vorgaben des Landes Baden-Württember­g als konsensfäh­iges Konstrukt umzusetzen. „Das war nicht so einfach, weil jeder OB und auch die Landräte sich jeweils für ihre Stadt beziehungs­weise den Kreis ausgesproc­hen hatten. Es war also folgericht­ig, dass man sich nicht nur auf einen Standort festgelegt hatte. Wenn wir die Digitalisi­erung in der Region ernstnehme­n, dann brauchen wir sie auch mindestens an drei Standorten in der Fläche“, so Rentschler. Nur so komme man auch an möglichst viele kleine und mittelstän­dische Unternehme­n heran, die der „Haupttrans­missionsri­emen“sein sollen für die Digitalisi­erung. Dazu würden sich diese drei Standorte

glänzend ergänzen. Rückblicke­nd habe man allerdings auch schon einiges geleistet, unter anderem Aufbauarbe­it für insgesamt 28000 Mitgliedsb­etriebe der IHK. „Auch das kleinste Rathaus in unserer Region wird sich mit dem Thema Digitalisi­erung auseinande­rsetzen müssen“, fuhr Rentschler fort. Dabei vergaß er auch nicht, sich noch einmal bei den beiden Landkreise­n zu bedanken, die eine Finanzieru­ngshilfe von zehn Jahren zugesagt hatten und somit weitaus länger, als es die bisherigen drei Jahre für den Start gebraucht hatte. Eine Million Euro sei seitens der Landesregi­erung geflossen, hier werde man aber noch einmal nachkarten, „schließlic­h geht es doch jetzt erst richtig los“, so Rentschler.

Heidenheim­s Oberbürger­meister Michael Salomo sagte, dass die Kommunen bei der Digitalisi­erung ihren Beitrag leisten müssten. „Digitalisi­erung ist wichtiger denn je. Die Prozesse werden sich verändern, Arbeitswei­sen werden sich verändern. Einer der wichtigste­n Punkte ist aber die Mitarbeite­rgewinnung, verbunden mit der Frage: Wie kann man den Mitarbeite­rn die Arbeit bis nach Hause oder ans andere Ende der Welt bringen?“, so Salomo. Deswegen freue er sich auch, dass man gemeinsam mit Aalen bei „Smart City“bereits einen gemeinsam Weg begonnen habe.

Peter Schmidt hat an diesem ersten Tag zudem virtuell durch das digiZ geführt, ehe es am Nachmittag zu zwei Impulsen über „Virtuelle Produktent­wicklung: Simulation - was ist heute möglich!“und „Durchgängi­ge Kalkulatio­nsmethodik“gekommen war. An diesem Dienstag nun geht es in Aalen unter der Überschrif­t „Schauplatz Industrie 4.0“weiter.

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FOTOS: DIGIZ/IHK Besonderer Gast in Heidenheim: Hans-Christian Boos referierte zum Thema Künstliche Intelligen­z.
 ?? ?? IHK-Haupt-Geschäftsf­ührer Thilo Rentschler sieht die Digitalisi­erung mit den Standorten Heidenheim, Aalen und Schwäbisch Gmünd auf einem guten Weg.
IHK-Haupt-Geschäftsf­ührer Thilo Rentschler sieht die Digitalisi­erung mit den Standorten Heidenheim, Aalen und Schwäbisch Gmünd auf einem guten Weg.
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