Schwere Vorwürfe gegen die Gmünder Stadtspitze
Rund 300 Gegendemonstranten haben sich am Johannisplatz versammelt, um vor rechter Strömung der „Spaziergänger“zu warnen
SCHWÄBISCH GMÜND (läm) - Bei strömendem Regen sind am Montagabend rund 300 Menschen an den Johannisplatz zusammengekommen, um gegen die „Spaziergänger“zu demonstrieren. Seit geraumer Zeit füllen sich die Straßen der Städte und Gemeinden an jedem Montag bekanntlich mit diesen, die zeigen möchten, dass sie gegen die Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie sind, vor allem gegen die Impfpflicht.
Diesen „Spaziergängern“wollten Vertreter von „Attac Aalen“, der „Gmünder Fraueninitiative“, dem Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“und der Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“den Aufruf zu mehr Solidarität entgegensetzen, nach dem Motto: „Für Solidarität und Vielfalt“. Mehr als 2600 Menschen haben die in diesem Zuge ins
Leben gerufene Petition bereits unterschrieben, Aktionstage und weitere Kundgebungen sollen folgen. Die Initiative wird am kommenden Montag in Aalen Halt machen.
Ihre Meinung zu den „Spaziergängern“taten die Redner dann recht deutlich kund. Man dürfe die „Spaziergänge“nicht einfach akzeptieren, diese nicht verharmlosen. „Der solidarische Gedanke, der Gedanke des Einstehens und des Zurücknehmens für andere wird in dieser Zeit vehement angegriffen“, sagte AnnKatrin Lauer von „offenes politisches Handeln“. Besonders gefreut hatten sich die Initiatoren über den Auftritt Joe Bauers, der unter anderem die „Künstler*innen Soforthilfe Stuttgart“ins Leben rief und sich einen Namen als Künstler sowie Kolumnist der Stuttgarter Nachrichten gemacht hat. „Es ist ein guter Tag für Schwäbisch Gmünd in diesem Regen,
der die Stadt reinigen wird“, begann er mit sonorer Stimme und rief die ersten zustimmenden und grinsenden Gesichter hervor. Man werde die „schäbigen Versuche der Rechten, uns aufzuhetzen, nicht hinnehmen“, fuhr er fort. „Wir dürfen ihnen nicht die Straßen überlassen“.
Lauer kritisierte in einer weiteren Rede ganz offen die Schwäbisch Gmünder Stadtspitze, sie sich ihrer Meinung nach bei den „Spaziergängern“nicht klar genug positioniere. „Damit tappt die Stadtspitze genau in die Falle rechter Strategen, die Montagsdemos über ihr Auftreten nach außen und nicht nach ihren Inhalten bewerten“, sagte sie. Und genau damit würden diese Versammlungen verharmlost, so Lauer weiter.
Man darf schon jetzt gespannt sein, was sich die Aalener Stadtspitze am kommenden Montag anhören darf