So füllt man Hochbeete kostengünstig
Häckselgut, Rasenschnitt und Falllaub eignen sich gut für die unteren Schichten
BERLIN (dpa) - Sparen lässt sich oft gerade mit Sachen, die man eigentlich wegwerfen möchte. Im Garten etwa mit Laub, Rasen- und Staudenschnitt. Mit ihnen füllt man das Hochbeet günstig – und mit grünem Daumen.
Blumenerde ist teuer. Vor allem, wenn man ein großes Hochbeet füllen muss, merkt man das im Geldbeutel. Die günstige Alternative ist eine Schichtung verschiedener Materialien – und die bietet auch den Pflanzen mehr als Blumenerde.
Häckselgut und Schnittreste von Rasen, anderen Pflanzen und Falllaub zersetzen sich im Hochbeet mit der Zeit und geben dabei längerfristig wertvolle Nährstoffe ab. Die Verrottung wirkt sich also positiv auf die
Pflanzen aus – so als würde man Kompost ins Beet einarbeiten, erklären die Experten vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE). Sie raten bei Hochbeeten ab zwei Quadratmetern zu einer Füllung aus vier Schichten. Ist das Hochbeet unten offen, erhält es aber zunächst einen feinmaschigen Hasendraht, der Wühlmäuse von den Wurzeln und Pflanzen im Beet abhält.
Ein so offenes Beet muss zwar gegen die Tiere geschützt werden, aber es bietet auch einen Vorteil: Überschüssiges Gieß- oder viel Regenwasser kann somit leichter ablaufen und es entsteht dann keine Staunässe, die die Wurzeln faulen lassen könnte. Als erste Schicht zählt dann eine grobe Drainage, etwa aus dünnen Ästen und Zweigen, Steinen oder Häckselgut. Auch sie lässt überschüssiges Wasser besser ablaufen. Darüber kommt eine Lage aus Laub oder Grünabfällen wie Rasenschnitt. Auch abgeschälte Rasenstücke kann man nutzen, die sogenannte Rasensode. Der BVE rät, diese aber umzudrehen. Diese Schicht gut festklopfen, damit Erde und Kompost nicht nach unten durchrieseln. Die dritte Lage besteht aus Rohkompost oder Mist vom Bauern. Darüber folgt zuletzt humusreiche Erde, etwa 30 Zentimeter dick.
Laut den Experten kann diese Schichtfüllung für fünf bis sechs Jahre genutzt werden. Danach ist sie ausgelaugt und das Hochbeet sollte neu gefüllt werden.
„Theoretisch könnte ein großes Hochbeet auch komplett mit hochwertiger Erde gefüllt werden“, so der BVE. „Das wäre aber teurer und bringt keine Vorteile.“Bei kleinen Hochbeeten sieht das anders aus: Denn nur eine Lage Erde benötigt weniger Platz. „Wenn ein Hochbeet zum Beispiel auf der Terrasse steht, nach unten geschlossen ist und eventuell auch noch auf Beinen steht, ist meist nicht der Platz für einen VierSchichten-Aufbau“, so der Verband. „Dann wird das Hochbeet wie ein Pflanzkübel mit Erde befüllt. Wobei eine Drainageschicht hier ebenfalls von Vorteil ist.“Der BVE rät zum Beispiel zu Schotter. Es reicht aus, darüber eine 30 Zentimeter hohe Lage humusreiche Erde zu füllen.