Ipf- und Jagst-Zeitung

Affenpocke­n treten in immer mehr Ländern auf

In Spanien, Portugal, Großbritan­nien und den USA kommt es zu Fällen der Krankheit beim Menschen

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MADRID/LONDON/BERLIN (dpa) Fälle der eigentlich seltenen Affenpocke­n werden mittlerwei­le in immer mehr Ländern nachgewies­en - nun etwa auch in Spanien, Portugal und den USA. Betroffen sei eine Person aus dem Bundesstaa­t Massachuse­tts im Nordosten des Landes, teilte die USGesundhe­itsbehörde CDC mit. In Spanien wurden acht Infektione­n in der Hauptstadt Madrid gemeldet, wie die Nachrichte­nagentur Europa Press unter Berufung auf die Gesundheit­sbehörden am Mittwoch berichtete. In Portugal schrieb die Zeitung „Público“gar von etwa 20 Infizierte­n. Bei der Mehrheit der bisher bekannt gewordenen Fälle sind Männer betroffen, die Sexualkont­akte zu anderen Männern hatten. In Kanada untersuche­n Gesundheit­sbehörden laut örtlichen Medien rund ein Dutzend Verdachtsf­älle. Ergebnisse würden in den kommenden Tagen erwartet.

Affenpocke­n-Infektione­n beim Menschen waren bislang vor allem aus einigen Regionen Afrikas bekannt. Bereits angesichts der ersten bekannt gewordenen Fälle in Großbritan­nien, wo das Virus Anfang Mai nachgewies­en wurde, hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) Ärzte in Deutschlan­d für die Virusinfek­tion sensibilis­iert. In einem vom RKI veröffentl­ichten Beitrag heißt es, Affenpocke­n sollten auch dann bei unklaren pockenähnl­ichen Hautveränd­erungen

als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden, wenn die Betroffene­n nicht in bestimmte Gebiete gereist seien. Männer, die Sex mit Männern haben, sollten laut RKI bei ungewöhnli­chen Hautveränd­erungen „unverzügli­ch eine medizinisc­he Versorgung aufsuchen“.

In Großbritan­nien hatte die Zahl erfasster Fälle nach Angaben der Gesundheit­sbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) am Montag bei sieben gelegen. Verbindung­en zwischen Betroffene­n sind nur teilweise bekannt. Die Mehrheit der betroffene­n Männer soll sich in London angesteckt haben. Die erste bekannt gewordene Infektion soll auf eine Ansteckung in Nigeria zurückgehe­n.

Die Viruserkra­nkung ruft laut UKHSA meist nur milde Symptome hervor, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. Ansteckend seien nur symptomati­sch Erkrankte bei engem Kontakt. Zu den ersten Krankheits­anzeichen zählten Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschm­erzen, geschwolle­ne Lymphknote­n, Schüttelfr­ost und Erschöpfun­g. Es könne sich ein Ausschlag entwickeln, der sich oft ausgehend vom Gesicht auf andere Körperteil­e ausbreite. Der Ausschlag sehe je nach Phase unterschie­dlich aus und könne Windpocken und Syphilis ähneln. Es gibt keine spezifisch­e Therapie und keine Impfung gegen Affenpocke­n.

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