Zuhörer erleben Kammermusik vom Feinsten
Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau sorgt in der Stadthalle für einen zauberhaften Abend
Tagesspruch: Ein Kelch, ein Blatt, ein Dorn an irgendeinem Sommermorgen – Ein Schälchen Tau – Bienen, ein oder zwei – Ein Windhauch – Rascheln in den Zweigen – Und ich bin eine Rose! (Emily Dickinson, 1830 – 1886, US-amer. Dichterin)
Aus dem Spruchbeutel …: Wohnlich‹ ist der Dachs-Bau, der Bienen-Korb, der AmeisenHaufen, aber nicht die modernen Wohnungen. (Peter Altenberg, 1859 - 1919, eigentlich Richard Engländer, österr. Schriftsteller) Und auch das noch: Echte Männer essen keinen Honig, sie kauen Bienen! (Spontispruch) Aus der Bibel: Klein unter den fliegenden Lebewesen ist die Biene, doch der Ursprung von Süßem ist ihr Ertrag. (Sir 11,3) Namenstage: Valeria, Elfriede, Gedenk-/ Aktionstag: WeltBienen-Tag
Heute vor 147 Jahren: 1875 Die internationale Meterkonvention wird von 17 Staaten unterzeichnet. Sie hat die Aufgabe, Maß und Gewicht international zu vereinheitlichen und dafür nötige Organisationsformen zu schaffen sowie diese zu finanzieren. Darin wird auch die Übernahme des Urmeters und des Urkilogramms als Maßeinheit beschlossen.
AALEN - Den ganzen Zauber der klassischen Musik hat das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau unter der Leitung von David Marlow bei seinem Konzert in der Aalener Stadthalle entfaltet. Die Musiker überzeugten mit einer hohen Klangkultur und einem abwechslungsreichen Repertoire. Große Freude hatten die rund 200 Besucher auch an Trompeter Simon Höfele, der seinem Instrument die herrlichsten Töne entlockte.
Höfele ist Preisträger des wichtigsten deutschen Klassikpreises Opus Klassik und hat sich in kurzer Zeit international als einer der erfolgreichsten Trompeter der jungen Genr-ation etabliert. In Aalen gefiel er mit seiner reinen Spielkultur selbst in den höchsten Tonlagen. Beim Konzert in d-Moll Opus 9 für Trompete, Streicher und Bass von Tomaso Albinoni zeigte Höfele sein ganzes Können. Er harmonierte prächtig mit dem Orchester, das sich in der angemessenen Zurückhaltung übte, so dass die ganze Strahlkraft der Trompete zum Ausdruck kam. Selbst in den von einem atemberaubenden Tempo geprägten Tonfolgen ließ Höfele
nicht die geringste Unsicherheit erkennen.
Auch beim Konzert in Es-Dur des böhmischen Komponisten Johann Georg Neruda präsentierten Orchester
und Solist ein sehr reizvolles Arrangement. Dieses von perlenden Läufen der Instrumente geprägte Werk im galanten Stil begeisterte das Publikum mit herrlichen Klangfarben
der Streicher und der Trompete.
Auch die Musikstücke ohne den Trompeter boten Kammermusik vom Feinsten. So erlebten die Besucher bei den Vistes al mar (Ausblicke aufs Meer) des katalanischen Komponisten Eduard Toldra musikalische Momente voller Melancholie der Geiger, aber auch skurrile Tongemälde und temperamentvolle, rasante Klänge.
Das Konzert für Streicher und Bass in B-Dur („Conca“) von Antonio Vivaldi interpretierte das Kammerorchester leicht und beschwingt. Ganz in dieses Genre passte auch Vivaldis Sinfonia in C-Dur RV 111a.
Ganz andere, nicht minder reizvolle Akzente setzten die Musiker bei der Simple Symphony Opus 4 des britischen Komponisten Benjamin Britten. Dieses komplexe Werk ist alles andere als einfach; vielmehr stellt es hohe Ansprüche an die musikalische Flexibilität eines Orchesters. Beim Satz „Playful Pizzicato“verwandelte sich das Ensemble in ein Zupforchester und bei „Sentimental Saraband“dominierten gefühlvolle, melodisch sehr anspruchsvolle Elemente das facettenreiche musikalische Szenario.
Das Aalener Publikum zeigte sich beeindruckt vom Können des Bayerischen Kammerorchesters Bad Brückenau sowie von Trompeter Simon Höfele und belohnte mit reichlich Applaus die an diesem Konzert beteiligten Musiker.