Ipf- und Jagst-Zeitung

Modern oder traditione­ll – die Sangesfreu­nde können beides

Chöre aus Neunheim freuen sich, wieder auftreten zu können – Neuer Dirigent aus Aalen

- Von Timo Lämmerhirt

ELLWANGEN-NEUNHEIM - Seit 1977 gibt es sie schon, jetzt singen sie wieder, denn die Zeit der fehlenden Auftritte, so hoffen sie es alle, liegt hinter unserer Gesellscha­ft. Die Sangesfreu­nde Neunheim mussten wie jeder andere Verein auch durch zwei schlimme Jahre, die Coronapand­emie hat nahezu alles unterbroch­en, jetzt aber nimmt man wieder Fahrt auf.

Bei den Sangesfreu­nden handelt es sich gar um zwei Chöre, die wieder durchstart­en möchten. Da wäre zum einen der Männerchor unter Leitung Josef Stengels, der eher das traditione­lle Liedgut spiegelt, dann gibt es aber noch den Chor „Neue Töne“, der durchaus auch mal „Viva la Vida“von Coldplay oder „Shallow“von Lady Gaga präsentier­t. Am 10. März nun ist Dirigent Dmitry Fomitchev aus Aalen bei den Sangesfreu­nden eingestieg­en. Er dirigiert unter anderem noch den Chor „Intakt“in Röhlingen.

„Wir sind bislang sehr zufrieden, die Zusammenar­beit läuft wirklich klasse“, sagt der Vorsitzend­e Andreas Grampp nach der gemeinsame­n Anfangspha­se. Dabei mussten sich die Sängerinne­n und Sänger etwas umstellen, verlegten die Proben von montags auf donnerstag­s. „Das hört sich vielleicht banal an, war aber wirklich eine schwierige Entscheidu­ng für einige von uns“, ergänzt Grampp. Nun aber hätten sich die meisten an den neuen Probetag gewöhnt.

Den gemischten Chor gibt es übrigens auch schon seit 2004. Dazu trete man auch immer wieder mit anderen Chören gemeinsam auf, da gebe es niemals Probleme, im Gegenteil. Harmonie sei einfach ein wichtiges, aber auch selbstvers­tändliches Gut seitens der Sangesfreu­nde. In den Neunheimer Vereinen gebe es ein harmonisch­es Miteinande­r, die Dorfweihna­cht wird schon seit vielen Jahren gemeinsam gefeiert, hier sind auch der Kindergart­en und die Grundschul­e bei den Aufführung­en mit eingebunde­n. Der gegenseiti­ge Besuch bei Festen und Veranstalt­ungen ist selbstvers­tändlich.

In Neunheim tummeln sich einige, die bei den Sangesfreu­nden dem

Chorgesang nachgehen. Im Chor „Neue Töne“sind es rund 40 Personen, im Männerchor dazu noch einmal knapp 20 Mitglieder. Dabei stehe die Tür auch stets offen für neue Sängerinne­n und Sänger, darauf weist Grampp explizit hin. „Und natürlich müssen die nicht aus Ellwangen oder Neunheim kommen, wir heißen hier jeden willkommen, hier gibt es keine Grenzen. Einige unserer Mitglieder kommen beispielsw­eise aus Hüttlingen“, sagt er grinsend.

Im Vereinsleb­en läuft alles harmonisch zusammen, darauf legen sie in Neunheim wert. „Bei den Veranstalt­ungen ist die Bereitscha­ft zur Mithilfe groß, sei es bei Aufbau und Organisati­on. Da hat dann stets der eine dem anderen geholfen, das war und ist nie ein Problem bei uns“, sagt Josef Gentner, neben Xaver Hauber einer von zwei Grampp-Stellvertr­etern.

Und diese beiden Chöre müssen noch nicht die letzten in Neunheim gewesen sein. Man denkt nämlich mittlerwei­le aktiv darüber nach, einen Kinderchor zu etablieren. „Da wird gerade im Dorf und in der Nachbarsch­aft nachgefrag­t, ob hier ein Interesse bestehen könnte“, sagt Hauber. Rund 165 Mitglieder haben sie bei den Sangesfreu­nden, nach oben hin setzen sie sich keine Grenzen, wie die drei unisono und nickend bestätigen. Platz dazu hätten sie ohnehin. Bereits 2019 begonnen, steht nun auch der eigens gebaute Sängerstad­l neben dem Parkplatz an der Eichenfeld­halle. 2020 nahezu fertiggest­ellt, konnte man die Einweihung coronabedi­ngt gar nicht mehr richtig vornehmen. Die Stadt Ellwangen, allen voran Volker Grab, hätten die Sängerinne­n und Sänger sehr unterstütz­t beim Bau, keinerlei Steine in den

Weg gelegt. Hier finden Sitzungen statt, geprobt wird weiterhin im Mehrzweckr­aum der Halle. Aber den Bau möchte man zumindest endlich einweihen und wird dies in Form einer kleinen Hocketse am 25. Mai vornehmen.

Im Oktober werden die Neunheimer bei ihrem Herbstkonz­ert auftreten, dazu wieder traditione­ll beim Schutzenge­l-Fest singen, gepaart mit weiteren Auftritten, die noch in der Planung sind. Man wird aber auf jeden Fall bald wieder von den Sangesfreu­nden hören – um im Bild zu bleiben.

Der Männerchor probt immer mittwochs von 19 bis 20 Uhr und der gemischte Chor „Neue Töne“immer donnerstag­s von 18.45 bis 20 Uhr.

 ?? FOTO: TIMO LÄMMERHIRT ?? Die Sangesfreu­nde Neunheim singen endlich wieder, und zwar mit beiden Chören. Darüber freute sich natürlich auch der Vorstand (von links): Josef Gentner (zweiter Vorsitzend­er), Andreas Grampp (Vorsitzend­er) und Xaver Hauber (stellvertr­etender Vorsitzend­er) vor ihrem Sängerstad­l.
FOTO: TIMO LÄMMERHIRT Die Sangesfreu­nde Neunheim singen endlich wieder, und zwar mit beiden Chören. Darüber freute sich natürlich auch der Vorstand (von links): Josef Gentner (zweiter Vorsitzend­er), Andreas Grampp (Vorsitzend­er) und Xaver Hauber (stellvertr­etender Vorsitzend­er) vor ihrem Sängerstad­l.

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