Töpfern im Winter, Käse gibt’s im Frühling
Geschichtsdarsteller lernen viel bei den achten Ellwanger Tagen zur lebendigen Geschichtsdarstellung – Vorbereitung auf die Landesgartenschau
ELLWANGEN (db) - Mitte Mai haben im Alamannenmuseum die inzwischen achten „Ellwanger Tage – Lebendige Geschichte“stattgefunden. Im Mittelpunkt standen „praktische Überlegungen zur Geschichtsdarstellung“.
Die „Ellwanger Tage – Lebendige Geschichte“sind eine Fortbildungsveranstaltung für Geschichtsdarsteller, die sich im Alamannenmuseum etabliert hat. Normalerweise findet sie immer im Februar statt. Heuer waren sie auf das Wochenende des Internationalen Museumstags verschoben worden. 15 Teilnehmer lernten an zwei Tagen in verschiedenen Vorträgen und Workshops nützliche Details zur Geschichtsdarstellung. Jürgen Heinritz, Vorsitzender der Alamanni, der Darstellergruppe, die im Alamannenmuseum Ellwangen beheimatet ist, war der Hauptorganisator in Zusammenarbeit mit dem Museumsleiter Andreas Gut.
Im ersten Workshop wurden Überlegungen zu einem „Kit-Guide“angestellt, der Einsteigern erleichtern soll, sich zu identifizieren. Im „Kit-Guide“kann eine Darstellergruppe festlegen, welche Zeit repräsentiert werden soll, wie die Kleidung aussehen und was sonst zur Ausstattung gehören soll.
Der Samstag begann morgens mit dem zweiten Workshop, hier war Charlotte Braig die Referentin. Sie machte die Teilnehmer darauf aufmerksam, worauf sie beim Präsentieren achten sollten: Körpersprache, Aussehen, Kleidung, Präsenz, Emotion. Man müsse in die Rolle schlüpfen und sie authentisch leben, nur so könne ein Außenstehender begeistert werden und Wissen übermittelt werden.
Im dritten Workshop zielte Heinritz schon auf die Landesgartenschau in Ellwangen 2026 hin. Er stellte mit den Teilnehmern einen ausführlichen Plan auf, wie der Alltag im alamannischen Jahresablauf war. Beispielsweise musste Käse im Frühjahr gemacht werden, weil die Tiere damals nur im Frühjahr ihre Jungtiere bekamen, also gab es nur im Frühjahr genug Milch. Im Winter standen vor allem die Arbeiten auf dem Plan, die auch bei wenig Licht gemacht werden konnten, wie Töpfern.
Anhand dieser Aufstellung ließ sich erkennen, welche Aufgaben in einer saisonalen Präsentation gezeigt werden können. Dies war Heinritz wichtig, um Ideen zu sammeln für die Landesgartenschau. Die Alamanni werden dort das Alamannenmuseum vertreten. Es soll täglich Vorführungen geben.
Zum Ende der Veranstaltung gab Heinritz einen kleinen Ausblick auf das Alamannenforum im Oktober, an dem Methoden, um Lebensmittel ohne Kühlschrank haltbar zu machen, gezeigt werden sollen.